Der Bundesrat ist vom eingereichten Konzept und der Machbarkeitserklärung für «Sion 2026» überzeugt. Im Oktober 2017 hat er entschieden, eine Schweizer Kandidatur für die Durchführung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 zu unterstützen. Bis zu rund einer Milliarde Franken will er in das Projekt bei einer erfolgreichen Kandidatur investieren.
Diesen Entscheid begrüssen hotelleriesuisse, Gastrosuisse und der Schweizer Tourismus-Verband STV. Der Bundesrat setze damit das wichtige Handlungsfeld der neuen Tourismusstrategie, Grossanlässe als Impulsgeber für den Tourismus zu nutzen, in die Tat um, argumentieren die Tourismusverbände in einem gemeinsamen Communiqué vom Montag.
Vom Konzept überzeugt
Das Konzept für «Sion 2026» setze auf nachhaltige, dezentrale Spiele, welche die hervorragend ausgebaute Infrastruktur in der Schweiz nutzt. Es soll bewusst vermieden werden, dass wie in vergangenen Jahren, der Austragungsort, trotz Milliarden Franken in eine neue Infrastruktur, zu einer Geisterstätte verkommt.
Ausserdem sehe das Konzept ein klar begrenztes Budget vor. Die finanzielle Beteiligung sei so geregelt, dass sich der Bund, die Austragungskantone und Swiss Olympic den Kostenaufwand teilen, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen, halten die Dachverbände weiter fest.
Tourismuswirtschaft profitiert
Die Verbände sehen auch eine einmalige Möglichkeit, mit den Olympischen und Paralympischen Winterspielen die Schönheit und Leistungsfähigkeit der Schweiz einem weltweiten Milliardenpublikum näherzubringen. Die Sportanlässe würden damit einen massgeblichen Beitrag zur positiven Entwicklung der Schweizer Tourismuswirtschaft leisten.
Nachdem die Nachfrage nach Schneesport in den letzten Jahren um mehr als 20 Prozent zurückgegangen ist, würden die Olympischen Winterspiele den Breitensport als Ganzes fördern und in allen Altersschichten Begeisterung für den Wintersport auslösen. Dies würde vor allem den alpinen Gebieten zugutekommen, sind die Verbände überzeugt. Weiter setze besonders die Vor- und Nachbereitung der Spiele wichtige regionalwirtschaftliche Impulse.
Wie der Bundesrat, lehnen auch die Tourismusverbände eine nationale Volksabstimmung ab. Der Bund kenne keine Finanzreferenden. Somit würde die Abstimmung einen Präzedenzfall darstellen, schreiben die drei Verbände. Zudem sei die Mitsprache der Bevölkerung durch die kommende Abstimmung im Standortkanton Wallis, wo die grösste Aufgabenlast anfällt, gesichert. (htr)