Die Petitionärin Maja Balmer hat die 261'590 Unterschriften am Mittwoch der Bundeskanzlei überreicht. Damit fordern die Unterzeichnenden den Bundesrat auf, die Tests zur Erlangung eines Covid-Zertifikats weiter gratis anzubieten, «genauso gratis, wie die Impfungen sind». So wäre die neue Zertifikatspflicht annehmbar und eine Zweiklassengesellschaft könnte vermieden werden.
Denn die Ausweitung der Zertifikatspflicht bedeute für 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung, dass für sie «das öffentliche Leben und die Möglichkeit, Gemeinschaft zu leben», kostenpflichtig werde, hiess es in der Petition. Weil sich viele Bürgerinnen und Bürger diese Tests für 80 bis 120 Franken nicht leisten könnten, würden sie vom öffentlichen Leben praktisch ausgeschlossen.
Es gehe ihr «einen Schritt zu weit», dass «nur noch epidemiologische Aspekte in die Entscheidungen» einbezogen würden und ethische und soziale dabei zu kurz kämen, sagte Balmer der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor dem Bundeshaus. Deshalb habe sie die Petition lanciert.
Sie sei nicht grundsätzlich gegen die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus, sondern es gehe ihr um die Ungleichbehandlung der Menschen in der Schweiz. Alle müssten die gleichen Grundrechte haben. Deshalb sollten Tests und Impfung entweder beide gratis bleiben, oder beide kostenpflichtig werden, sagte Balmer. (sda/stü)