Das Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) habe nach einer Aussprache im Regierungsrat entschieden, den Betreibern der Wintersportgebiete die Bewilligung zu erteilen, teilte die Luzerner Staatskanzlei am Mittwoch mit. Gleichentags hatte der Bundesrat entschieden, die Hoheit über den Skibetrieb weiterhin bei den Kantonen zu belassen.
Bis am 7. Februar ist der Wintersportbetrieb im Kanton Luzern aber nur zwischen Donnerstagmorgen und Sonntagabend möglich. Die Kapazitätsbeschränkung liegt bei 66 Prozent. Um das Verletzungsrisiko zu verringern bleiben etwa Schlittelwege, Snowparks oder schwarze Pisten geschlossen.
Es gilt ein Alkoholverbot, Take-Away-Angebote sind möglich. Die Wintersportgebiete müssen zudem jene Mitarbeitenden, die in direktem Kundenkontakt stehen, wöchentlich einem Corona-Test unterziehen. Laut Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) sei die Öffnung verantwortbar, da die Lage stabil und der Reproduktionswert leicht gesunken sei.
Wenige Skiunfälle
Mehr als eine teilweise Öffnung sei nicht möglich gewesen, sagte Graf auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Infektionszahlen seien nach wie vor hoch und das Spital sei ausgelastet.
Skiunfälle, die eine Behandlung im Zentrumsspital nötig machen, gebe es aber wenige. Trotzdem will Graf in einer Sitzung mit den Gesundheitsdirektoren der anderen Zentralschweizer Kantone an die Solidarität appellieren, zumal diese den Skibetrieb weniger stark einschränken als Luzern.
René Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg, spricht denn auch von einer «Insellösung», die der Kanton getroffen habe. So müsse etwa Sörenberg die beliebte Rothorn-Abfahrt schliessen, bessere Skifahrer dürften daher auf den Titlis oder nach Andermatt ausweichen.
Dennoch seien «erste positive Ansätze» vorhanden, ein Minimalziel sei erreicht. Der Wochenendbetrieb sei für Sörenberg tragbar, da das Skigebiet vor allem Tagesgäste anziehe. Auch die Kapazitätsbeschränkung, die rund 5500 Eintritte bedeute, könne man technisch gut umsetzen.
Überrascht sei er ob der Testpflicht für die Mitarbeitenden. Betroffen sei etwa die Hälfte der 212 Angestellten. Wer die Tests bezahlt, sei noch nicht geklärt, sagte Graf. Die günstigeren Schnelltests seien aber ausreichend. Mit dieser Massnahme sollen die Gäste Sicherheit haben.
Luzern alleine in der Zentralschweiz
Wegen der angespannten epidemiologischen Lage und der Situation in den Spitälern waren in der ganzen Zentralschweiz die Skigebiete über die Weihnachtstage geschlossen geblieben. Uri, Zug, Ob- und Nidwalden erlaubten eine Öffnung über Neujahr, auf Druck hin zog auch Schwyz die Öffnung auf den 2. Januar vor.
Dass in der Zentralschweiz einzig die Luzerner Skigebiete ihre Lifte bis am 8. Januar abstellen mussten, sorgte insbesondere im Entlebuch mit dem Skigebiet Sörenberg für Kritik. Die Wintersportunternehmen stellten ein Wiedererwägungsgesuch an die Kantonsregierung, auch sie wollten ihre Gebiete sofort wieder öffnen. (sda)