Das Solarenergieprojekt in Grengiols im Saflischtal im Wallis kann realisiert werden. Die Projektpartner wollen nach dem doppelten Ja von Burgergemeinde und Einwohnergemeinde das Baugesuch Anfang 2024 beim Kanton einreichen, wie Grengiolssolar mitteilte. Die Interessensgemeinschaft Saflischtal will weiter gegen das Projekt kämpfen.
Die Burgergemeinde stimmte dem Projekt mit 163 Ja zu 94 Nein stimmen zu, die Einwohnergemeinde mit 190 Ja gegen 70 Nein. Die Stimmbeteiligung betrug über 80 Prozent. Die Zustimmung von Grundeigentümerschaft und Standortgemeinde sind gemäss nationalem Energiegesetz Voraussetzungen dafür, damit der Kanton Wallis nach Einreichung des Baugesuchs Anfang 2024 das Bewilligungsverfahren starten kann. Dementsprechend wollen die Projektpartner nun daran arbeiten, das Dossier im Hinblick auf die öffentliche Auflage fertigzustellen, wie es weiter hiess. [RELATED]
Grengiols-Solar soll auf 2500 Metern Höhe auf einer Fläche von 0,8 Quadratkilometern jährlich 150 Gigawattstunden erneuerbaren Strom produzieren, rund 43 Prozent davon im Winter. Mit dem Strom lassen sich 40'000 Haushalte versorgen. Projektpartner sind die Gemeinde Grengiols, Enbag (Energie Brig-Aletsch-Goms AG), FMV (Forces Motrices Valaisannes), EKZ (Elektrizitätswerke des Kantons Zürich), das Westschweizer Energieunternehmen Groupe E und IWB (Industrielle Werke Basel).
Für IG der falsche Standort
Die IG Saflischtal äusserte sich in einer Mitteilung enttäuscht über das Abstimmungsresultat, will aber laut eigenen Angaben weiterkämpfen. Das wilde Saflischtal sei der falsche Standort für eine solche Anlage.
Das Ja der Bevölkerung bedeute noch nicht, dass die Solaranlage auch gebaut werde. Zu viele Fragen blieben offen. Das Projekt werde noch auf viele Hürden stossen. Je mehr hochalpine Solaranlagen geplant würden, desto unsicherer werde deren Rentabilität. Die Rechnung für die überteuerten Anlagen müssten die Stromkonsumenten bezahlen.
Solaranlagen im Berner Oberland abgelehnt
Im westlichen Berner Oberland sollten zwei alpine Solaranlagen mit einer Gesamtfläche von insgesamt 50 Hektaren entstehen. Am 8. Dezember sind an der Gemeindeversammlung in Saanen die Projekte abgelehnt worden.
Mit 369 zu 203 Stimmen sagten die Bürgerinnen und Bürger der Berner Gemeinde Saanen Nein zu den Solaranlagen, wie die Gemeindeverwaltung mitteilte. Geplant waren Anlagen am Standort Gfell-Eigen-Hornberg-Parwengen und auf Schneit.
Die Standorte liegen auf drei Gemeindegebieten und alle drei Gemeinden stimmten am 8. Dezember an ihren jeweiligen Versammlungen darüber ab. Auf dem Gemeindegebiet von Saanen waren rund 90 Prozent der Analgen geplant. Ohne die Zustimmung der Gemeinde sei das Projekt tot, wie die Projektträgerin Solsarine AG im Vorfeld mitteilte.
Knappes Abstimmungsresultat in St. Stephan
In St. Stephan war das Abstimmungsresultat knapp: 74 sagten Ja, 71 Nein und 8 enthielten sich, wie die Gemeindeverwaltung auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-sda mitteilte. In Zweisimmen wurde separat über beide Projekte abgestimmt. Laut der Gemeinde erhielten beide Vorlagen eine Zustimmung von mehr als 66 Prozent.
Die Projekte hätten im Rahmen der Solaroffensive des Bundes entstehen sollen. Dafür ist jeweils die Zustimmung der Standortgemeinde nötig. Projekte für Solaranlagen in den Berner Alpen gibt es auch anderswo. So gaben Stimmberechtigten von Adelboden vor zwei Wochen grünes Licht für eine alpine Solaranlage. (keystone-sda)