Die Messebetreiberin Bernexpo und der Generalunternehmer HRS Real Estate wollen gemeinsam sondieren, für was alles die Messehallen auf dem Bernexpo-Gelände künftig genutzt werden könnten. Und sie wollen die Realisierung der Eventhalle BEmotion Base vorantreiben, wie sie am Mittwoch gemeinsam mitteilten.
Geplant ist, die in die Jahre gekommene Festhalle zu ersetzen. Im vergangenen Oktober entschied die Bernexpo Gruppe allerdings, einen Marschhalt einzulegen. Zuerst wolle man sich nochmals mit einigen konzeptionellen Fragen befassen. Kernpunkte sollten die Finanzierung, der Kreis der Geldgeber und die Grösse der Halle sein.
In den letzten Monaten seien vertiefte Gespräche mit potenziellen Partnern und Investoren geführt worden, schreibt die Bernexpo Groupe. Entschieden habe man sich schliesslich für die HRS Real Estate. Mit ihr werde man in einem gemeinsamen Arbeitsprozess ein erweitertes Nutzungskonzept für das gesamte Messepark-Areal vornehmen.
Gelände und Lage ideal
«Das Gelände und die Örtlichkeit ist für eine Weiterentwicklung ideal», wird HRS-Chef Martin Kull im Communiqué zitiert. «Der Messeplatz ist verkehrstechnisch hervorragend erschlossen, liegt zentral und bietet mit der neuen Eventhalle viel Potenzial für zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten.»
Die schweizweit tätige HRS ist auch im Raum Bern bekannt. Gleich nebenan baute sie vor einigen Jahren das Eishockeystadion zur PostfinanceArena um. In Biel realisierte sie die Tissot Arena, in Ittigen mehrere Verwaltungsgebäude des Bundes. In Basel war das Unternehmen für den Neubau der Messe Basel verantwortlich.
Suche nach Investoren
Alle Immobilien auf dem Bernexpo-Gelände gehören der Messepark Bern AG. Diese befindet sich heute zu 77,6 Prozent in Besitz der Bernexpo. Weitere Anteile halten Kanton Bern, die Burgergemeinde, die Stadt Bern, die Agglomerationsgemeinden sowie Private.
HRS werde nicht Aktien erwerben, erklärte Franziska von Weissenfluh, Präsidentin des Bernexpo-Verwaltungsrats, auf Anfrage. HRS werde – in enger Abstimmung mit der Bernexpo AG – ein Entwicklungskonzept für das Areal ausarbeiten, danach die erforderlichen Neu- und Umbauten entwickeln und realisieren sowie Investoren akquirieren.
Überraschend kommt das nicht. Bereits im November hatte von Weissenfluh in einem Zeitungsinterview angekündigt, dass Bernexpo ein neues Träger- und Finanzierungsmodell für alle Messehallen prüfe. «Wir sind bereit, unsere Mehrheit an der Messepark AG zu verkaufen», sagte von Weissenfluh damals dem «Bund». (sda)