50 Bewerber hatten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen Vorschlag für eine technische Lösung für das Covid-Zertifikat eingereicht. Wie das BAG am Donnerstag mitteilte, werden zwei Angebote vertieft geprüft: Eines des Bundesamts für Informatik und eines des Lausanner IT-Dienstleisters SICPA in Zusammenarbeit mit der Lausanner ELCA Informatik. Ein definitiver Entscheid fällt Mitte Mai, wie es weiter in der Mitteilung heisst.
ELCA biete zusammen mit SICPA die CERTUS Digital Seal-Technologie an, um das Schweizer Covid-Zertifikat zu realisieren. Das bald hundertjährige Unternehmen SICPA sei ein globaler Leader im Bereich materielle und digitale Sicherheit für Behörden und Industrie.
Bisher war bekannt, dass sich auch die Schweizerische Post um den Auftrag bewarb.
Suche nach einer Praxistauglichen Lösung
Der Entscheid für die beiden nun vorliegenden Varianten sei nach Hearings mit der Initiative Digital Switzerland, dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, der Organisation CH++ mit dem Epidemiologe Marcel Salathé, und mit dem ETH-Rat gefallen.
Das Zertifikat wird sowohl auf dem Smartphone wie auch in Papierform ausgestellt werden.
Die Kantone, die Ärztevereinigung FMH und der Schweizerische Apothekenverband Pharmasuisse sollen in die Projektarbeiten einbezogen worden, teilte das BAG weiter mit. Ziel sei eine «praxistaugliche» und «anwenderfreundliche» Lösung.
Bis das Covid-Zertifikat erhältlich und gültig ist, gelten in der Schweiz weiterhin die Impfnachweise der Impfstellen sowie Atteste einer Genesung oder eines Tests.
Das Covid-Zertifikat solle auch für die Ein- und Ausreise in andere Länder verwendet werden können und mit internationalen Lösungen kompatibel sein. «Im Sommer» solle das Zertifikat zur Verfügung stehen. Am Mittwoch hatte Gesundheitsminister Alain Berset erklärt, dass das Zertifikat «im Juni» bereit stehe.
WHO und EU als internationale Partner
Aufgrund des Covid-19-Gesetzes sollen alle geimpften, genesenen und zeitnah negativ getesteten Personen ein Covid-Zertifikat erhalten können. Dieses soll dort ausgestellt werden, wo getestet oder geimpft wird. Die Daten zum Impf-, Test- oder Genesenen-Status bleiben nur an diesem Ort und bei den betroffenen Personen gespeichert.
Im Hinblick auf die Einführung eines international anerkanntes Zertifikats begleitet der Bund die Arbeiten der Weltgesundheitsorganisation WHO mit dem Projekt «Smart Vaccination Certificate» und der EU mit dem Grünen Pass «Digital Green Certificate». (sda/npa)