Zahlreiche touristische Betriebe sind wegen der Covid19-Pandemie in eine finanzielle Schieflage geraten. Dank verschiedener Unterstützungsmassnahmen konnte bislang zwar eine Konkurswelle verhindert werden. Angesichts der aufgebrauchten finanziellen Reserven und der gestiegenen Verschuldung stellt sich aber die Frage, inwieweit die Investitionsfähigkeit und -tätigkeit von den Folgen der Covid19-Krise negativ beeinträchtigt werden.
Diese Frage hat BAK Economics im Auftrag des Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO) auf Grundlage einer Unternehmensbefragung untersucht. Das Resultat: Sowohl der Umsatz als auch das Investitionsvolumen sind im Krisenjahr 2020 gegenüber 2019 klar zurückgegangen. So mussten 77 Prozent der befragten Unternehmen einen Rückgang im Umsatz (Median des Rückgangs: 16 Prozent) und 56 Prozent der Unternehmen einen Rückgang in den Investitionen (Median des Rückgangs: 24 Prozent) in Kauf nehmen. Mit einem medianen Rückgang des Umsatzes um 27 und einem medianen Rückgang der Investitionen von 79 Prozent sind Gastro-Unternehmen besonders stark betroffen.
Investitionstätigkeit ist auf später verschoben worden
Gleichzeitig hat auch ein Drittel der befragten Unternehmen 2020 mehr investiert als im Jahr davor. Zudem zeigt sich, dass die Mehrzahl der Unternehmen planen, die Investitionen nicht gänzlich zu streichen, sondern auf später zu verschieben. Die Geldsumme der verschobenen ist fast zehn Mal so gross wie die Geldsumme der gestrichenen Investitionen. Bei mehr als 90 Prozent der verschobenen Investitionen ist eine Umsetzung bis 2025 geplant.
In der Studie wurde auch untersucht, wie sich die Schweiz im internationalen Vergleich entwickelt hat: Die Schweiz hat sichin diesem Vergleich ab Mai 2020, bis in den Sommer zusammen mit Deutschland und Österreich am besten entwickelt. Ab November 2020 hat sich die totale Nachfrage, verglichen mit den Vorkrisenmonaten in der Schweiz, sogar klar besser entwickelt als in den Nachbarländern. (htr/stü)