Für die Untersuchung werteten über 30 Wissenschaftler aus allen Alpenstaaten im Auftrag des Südtiroler Instituts Eurac Research in Bozen die Daten aller verfügbaren Messstationen in Frankreich, Italien, der Schweiz, Deutschland, Österreich und Slowenien einheitlich aus, um die 2000. Es ist die erste derart breit angelegte Studie zum Thema.
Die Schneedecke spielt nicht nur für die Pflanzen und Tiere der Alpen eine wichtige Rolle, sondern auch für Wintertourismus, Landwirtschaft, Wasserversorgung und Wasserkraft. Die Forscher aus den sechs Alpenländern untersuchten nicht den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Schneedecke. «Doch ist klar, dass der Schnee auf Grund höherer Temperaturen früher und schneller schmilzt, und Niederschlag als Regen statt als Schnee fällt,» sagte Michael Matiu, der bei Eurac Research am Institut für Erdbeobachtung forscht.
Die mittlere Schneehöhe in den Monaten November bis Mai ist pro Jahrzehnt um durchschnittlich 8,4 Prozent zurückgegangen, wie die Wissenschaftler errechneten. Obwohl es Unterschiede zwischen den verschiedenen Abschnitten der Alpen gibt, waren laut der Studie die 1970-er und 1980-er Jahre allgemein schneereich. Danach folgte Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre eine schneearme Phase.
Aus der Schweiz beteiligten sich die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz an der Studie. (sda/dpa/npa)
Fachstudie: Observed snow depth trends in the European Alps: 1971 to 2019