«Wir haben mit Ursula Wyss und Michael Aebersold über das geplante Formel-E-Rennen gesprochen», sagte SP-Copräsidentin Edith Siegenthaler am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir sind aber nicht zu einer vollständig deckungsgleichen Position gelangt.» Was die SP vom Anlass hält, ist klar: «Ein Autorennen in der Stadt ist kein Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität», betonte die Partei in einem Communiqué vom Montag. Unter dem Deckmantel der Förderung «grüner Technologien» solle ein Grossanlass durchgeführt werden, der alles andere als nachhaltig sei.
Die Festlegung der Rennstrecke sei zudem ohne jeglichen Einbezug der Quartierbevölkerung erfolgt. Für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Bern überwögen die Nachteile des Anlasses. «Unter solchen Umständen spricht sich die SP Stadt Bern gegen die Durchführung des Rennens aus.» Im Communiqué werden die eigenen Gemeinderäte nicht erwähnt, hingegen wird CVP-Sicherheitsdirektor Reto Nause kritisiert. Die SP hält es für stossend, dass dieser bereits davon spreche, das Rennen auch in den kommenden Jahren in Bern durchzuführen.
Scharfe Kritik am Rennen hat auch das Grüne Bündnis geäussert. Die Partei ist durch Franziska Teuscher im Gemeinderat vertreten, deren persönliche Haltung nicht bekannt ist. Zusammen haben SP und GB drei der fünf Gemeinderatssitze inne. Nause wollte am Montag auf Anfrage nicht sagen, ob der Entscheid der Stadtregierung einstimmig erfolgt sei. «Wir haben jetzt alle Freude, manche mehr, andere weniger», sagte er lediglich. (sda)