Total 355‘268 Übernachtungen verzeichneten die SAC-Hütten im vergangenen Jahr, das sind 3,6 Prozent mehr als im 2018. Damit wurde das Rekordergebnis von 2009 nur gerade um 3800 Übernachtungen verfehlt, wie der Schweizer Alpen Club am Dienstag mitteilte.
Überdurchschnittlich zulegen im Vergleich zum Vorjahr konnten die Hütten in der Zentralschweiz (+ 11,7%), diejenigen im Tessin (+ 11,4%) und in den Walliser Alpen (+ 5,7%). Die Hütten in Graubünden verzeichneten ebenfalls ein leichtes Plus von 1,4 Prozent, während diejenigen in den Berner Alpen (- 2,1%) und in den Glarner und St. Galler Alpen (- 6,1%) die Vorjahreszahlen nicht erreichten.
Die meistbesuchte Hütte war zum ersten Mal die Lämmerenhütte im Berner Oberland: 7810 Übernachtungsgäste wurden dort registriert. Die Hütte mit dem grössten Zuwachs – abgesehen von der wiedereröffneten Albert-Heim- und der Binntalhütte – war die Capanna Cristallina im Tessin, die nach einem Hüttenwartswechsel ihre Übernachtungen fast verdoppeln konnte.
Beste Sommersaison aller Zeiten
Vier Fünftel der Übernachtungen wurden von Mai bis Oktober registriert. Die 282‘364 Übernachtungen (+ 1,4%) bedeuten einen absoluten Rekord in der Geschichte der SAC-Hütten. Sehr gut besucht waren im vergangenen Sommer die Hütten in der Zentralschweiz (+ 9,2%), im Wallis (+ 7%), sowie diejenigen im Tessin (+ 4,6%). Weniger Übernachtungen gegenüber dem Vorjahressommer mussten die Hütten in den Berner Alpen (- 4,1%), den Bündner Alpen (- 4,3%) und den Glarner und St. Galler Alpen (- 8,1%) in Kauf nehmen.
Waren es vor 10, 15 Jahren vornehmlich alpine und hochalpine Hütten, welche die meisten Sommerübernachtungen auf sich vereinen konnten, sind es heute Hütten, die an beliebten Bergwanderrouten liegen oder zu vielbesuchten Ausflugszielen geworden sind, teilt der SAC weiter mit. Die Blüemlisalphütte im Berner Oberland ist mit fast 6000 Übernachtungen die weitaus meist-besuchte Hütte im Sommer. Dahinter folgen die Terrihütte in Graubünden (5400), die Cabane de Moiry im Walllis (5290), die Almagellerhütte im Wallis (4800) und die Carschinahütte in Graubünden (4790).
Der Trend zu Berg- und Alpinwanderungen mache damit die Rückgänge in den Hütten als Ausgangspunkte für klassische Hoch- und Klettertouren mehr als wett. Denn diese würden infolge der Klimaänderung zusehends anspruchsvoller, ist man beim SAC überzeugt.
Zum sehr erfreulichen Ergebnis beigetragen habe erneut das mehrheitlich schöne und zum Teil sehr heisse Wetter, das sich bis weit in den Herbst hinein zog. Zwei längere Hitzewellen Ende Juni und Ende Juli liessen nicht nur die Restschnee- und Firnschneefelder rasch schmelzen, sie habe auch zahlreiche Flachlandbewohnerinnen und –bewohner in kühlere Höhen getrieben.
3573 Übernachtungen mit 85 Schlafplätzen
Die Winter-Übernachtungen zwischen November 2018 und April 2019 nahmen gegenüber dem Vorjahr um 13,1 Prozent auf 72‘904 zu. Von grossen Schneemengen und viel Sonnenschein profitierten vor allem die Hütten in den Bündner Alpen (+ 23,3%) und die Hütten in der Zentralschweiz (+ 27,3%). Nach einem aussergewöhnlich schlechten Vorwinter schnellten in den Tessiner Hütten die Übernachtungen gar um 215 Prozent in die Höhe, was allerdings einem Total von lediglich 1943 Übernachtungen entspricht.
Mit 3573 Übernachtungen – so vielen wie noch nie – war die Lidernenhütte im Kanton Uri die absolut beliebteste Hütte im vergangenen Winter. Dahinter folgen die Britanniahütte im Wallis (3549), die Lämmerenhütte im Berner Oberland (3381) und die Finsteraarhornhütte ebenfalls im Berner Oberland (2968).
32,5 Millionen Franken für die Hütten- und Sektionskassen
Auch umsatzmässig war 2019 ein Top-Jahr für die Hütten. Allein aus den Übernachtungen flossen über 8,6 Millionen Franken in die Kassen der Hüttenteams und Sektionen. Mit Essen, Getränken und Dienstleistungen erzielten die Hütten zudem einen Umsatz von fast 23,9 Millionen Franken. Die 355‘268 Übernachtungsgäste und mehrere Hunderttausend Tagesgäste liessen sich das Hüttenerlebnis also rund 32,5 Millionen Franken kosten.
Davon fliessen dem zentralen Hüttenfonds SAC fast 1,9 Millionen zu, Mittel, welche die Sektionen für den Unterhalt und die Erneuerung der Hütteninfrastruktur beanspruchen können.
Rege Investitionstätigkeit
Aus eben diesem Hüttenfonds wurden 2019 die beiden Umbau- und Erweiterungsprojekte bei der Cabane de Chanrion (Sektion Genf) und Chamanna d’Es-cha (Sektion Bernina) mit fast 2 Millionen Franken unterstützt – bei einer Gesamtinvestitionssumme von über 5,5 Millionen. Dazu wurden bei 20 weiteren SAC-Hütten über 1,8 Millionen Franken in grössere Unterhaltsprojekte investiert, die mit rund 650‘000 aus dem zentralen Hüttenfonds unterstützt wurden. (htr/pt)