Die Medienstelle des Bundesamts für Gesundheit (BAG) bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch entsprechende Informationen des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF).
Der Sender hatte den Fall einer Auslandschweizerin publik gemacht, die in Jordanien zweimal mit dem Wirkstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca geimpft worden war und danach trotzdem in der Schweiz kein Zertifikat erhielt. Sie muss sich vor dem Besuch von Grossveranstaltungen weiterhin einem Schnelltest unterziehen.
Die Ausstellung eines Covid-Zertifikats durch die Schweiz im Fall einer Impfung im Ausland sei möglich, wenn der Impfstoff in der Schweiz zugelassen und die Impfung vollständig sei, teilte das BAG mit. Die Anzahl Impfdosen müsste jener der Empfehlungen des BAG entsprechen und ausreichend belegt werden können.
Hingegen akzeptiert die Schweiz indirekt trotzdem Impfungen mit hierzulande nicht zugelassenen Impfstoffen, nämlich dann, wenn Betroffene ein Zertifikat aus einem EU- oder EFTA-Land vorlegen können. Die EU anerkennt das Schweizer Covid-Zertifikat seit dem 9. Juli offiziell als gleichwertig. Die Schweiz ihrerseits akzeptiert Zertifikate, die durch EU- und EFTA-Mitgliedstaaten ausgestellt wurden. [RELATED]
Der Impfstoff von Astrazeneca gegen Corona wird laut SRF in 181 Ländern verabreicht. In der Schweiz wartet das Unternehmen seit Oktober auf eine Zulassung. Der Arzneimittelbehörde Swissmedic fehlten laut eigenen Angaben bislang unter anderem notwendige Daten für einen Entscheid.
In der Schweiz sind drei Wirkstoffe gegen das Coronavirus offiziell zugelassen. Es sind dies die Impfstoffe von Pfizer-Biontech, Moderna und Johnson & Johnson. Der Wirkstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson ist für den Gebrauch zwar freigegeben, wurde in der Schweiz jedoch noch nicht verabreicht, weil der Bund mit dem Hersteller keinen Vertrag abgeschlossen hat. (sda)