Japaner lassen sich die Reiselust durch die Corona-Krise nicht vermiesen: Jetzt gehen sie eben online auf Busreisen – und machen dabei dem Ruf ihres Landes als Hightechnation mit einem Hang zum Verspielten alle Ehre.
Eine Busgesellschaft nimmt zu diesem Zweck ihre Kunden mit Hilfe von Zoom mit auf die grosse «Fahrt» – mit allem was das Reisen in einem Limousinenbus gewöhnlich so zu bieten hat, wie eine Sprecherin des Unternehmens Kotobus Tours am Montag auf Anfrage mitteilte.
Während die Passagiere bei sich zu Hause am Computerbildschirm ihren Sitz einnehmen, werden die «Fahrgäste» über Zoom von einer freundlichen jungen Busbegleiterin und dem Busfahrer begrüsst. Dann heisst es «Abfahrt» – nur dass kein echter Bus abfährt.
Stattdessen geniessen die Fahrgäste von zu Hause aus mit Hilfe eingespielter Videos der tatsächlichen Reiseroute die schöne «Aussicht». An den Reisezielen sind zudem live Tourismusvertreter zugeschaltet, die die Gäste in der Ferne fröhlich willkommen heissen und die jeweiligen örtlichen Attraktionen erläutern – ganz so, wie man es von echten Busreisen kennt. Und da kulinarische Spezialitäten mit zu den Höhepunkten einer jeden Reise in Japan gehören, erhalten die Fahrgäste vor Reisebeginn per Post ein Reisepaket samt örtlichen Spezialitäten, die sie während der virtuellen Busreise verzehren.
Und auch für die Sicherheit ist gesorgt: Dank eines mitgelieferten «Sicherheitsgurts» – bestehend aus einem Pappstreifen, die sich die Passagiere zu Hause anlegen, wenn es heisst: «Anschnallen bitte!».
Bis zu 15 Fahrgäste können pro Online-Reise «zusteigen», der Preis beträgt 4980 Yen (rund 41 Euro). Derzeit hat die Busgesellschaft drei von vier Online-Reisen im Angebot, wie die Sprecherin mitteilte. Auf die Idee kam die Firma, nachdem wegen der Pandemie kein Reisebus mehr fahren konnte. Da die Online-Busreisen gut ankommen, erwäge man jetzt, sie auch nach dem Ende der Corona-Pandemie weiter anzubieten. (sda/dpa)