Das staatliche Robert Koch-Institut teilte am Freitag auf seiner Internetseite mit, dass damit ab Sonntag wieder ganz Spanien auf der Risikoliste steht – was auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts nach sich zieht.
Die Kanaren zählen zu den ganz wenigen Urlaubszielen im europäischen Ausland, für die bisher in Deutschland keine Reisewarnung galt. Am 24. Oktober war sie wegen sinkender Infektionszahlen aufgehoben worden. Acht Wochen lang galten die Kanaren so als «risikofrei».
Seit einiger Zeit steigen die Zahlen dort aber wieder – vor allem auf Teneriffa. Dort lagen die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche zuletzt bei 127. Dadurch erhöhte sich dieser Wert für alle sieben Kanarischen Inseln zusammen – die ansonsten ausser La Gomera unter dem Grenzwert 50 liegen – auf durchschnittlich gut 70. Ab einem Wert von 50 erfolgt die Einstufung als Risikogebiet und damit auch die Reisewarnung.
Auf Gran Canaria waren in den vergangenen Tagen angesichts der sich abzeichnenden deutschen Reisewarnung Forderungen laut geworden, Teneriffa und La Gomera von den übrigen Inseln zu entkoppeln. Die Regionalregierung lehnte das aber ab.
Die Reisewarnung bedeutet zwar kein Reiseverbot, soll aber eine möglichst grosse abschreckende Wirkung auf Touristen haben.
Für die vor der Westküste Afrikas liegenden Kanaren bedeutet die Reisewarnung einen weiteren schweren Schlag für die Tourismusbranche. Neben den Deutschen stellen in normalen Zeiten die Briten die grösste Urlaubergruppe. Grossbritannien hatte bereits vor gut einer Woche wieder eine Quarantänepflicht für Rückkehrer von den Kanaren angeordnet. (sda/dpa)