Das Klanghaus entsteht am heutigen Standort des Hotels Seegüetli am Schwendisee oberhalb von Unterwasser. Im Vergleich zum Hotel wird das Klanghaus weiter entfernt vom See erstellt. Deshalb müssen in einem ersten Schritt die heutige Strasse verlegt und das Hotel abgerissen werden.
Die Strassenbauarbeiten starten im Sommer 2021, wie die St. Galler Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Für die Realisierung des Klanghauses hat der Kanton nun das Baugesuch bei der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann eingereicht.
Die Umsetzung des Vorhabens wurde an die Architektin Astrid Staufer aus dem Büro Staufer und Hasler in Frauenfeld übertragen. Der Entwurf für den Holzbau stammt vom Zürcher Büro Meili und Peter Architekten. Der Baubeginn ist 2022 vorgesehen.
Zentrum für Naturmusik
Mit dem neuen Klanghaus soll ein musikalisches und architektonisches Zentrum für Naturtonmusik entstehen. Als Klangwerkstatt mit einzigartiger Akustik werde das Klanghaus sowohl professionelle Musikerinnen und Musiker als auch Laien aus nah und fern für Proben, Kurse und Experimente anlocken, schreibt der Kanton im Communiqué.
Das Klanghaus ist eingebunden in das touristische Gesamtkonzept «Klangcampus», das sich in der Aufbauphase befindet. Dieses hat zum Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben und die Zusammenarbeit von lokalem Gewerbe, Toggenburg Tourismus und der Stiftung Klangwelt zu fördern.
Im Gebiet Schwendi werden pro Jahr 100'000 Gäste erwartet. Die jährliche Wertschöpfung soll auf 50 Millionen Franken ausgebaut werden. Die Gäste sollen Tradition und Brauchtum in der unversehrten Natur erfahren können.[RELATED]
Zweiter Anlauf notwendig
Die Idee für ein Klanghaus am Schwendisee hat eine längere Vorgeschichte: Im März 2016 scheiterte eine erste Vorlage überraschend im Kantonsrat in der Schlussabstimmung am Widerstand der SVP-Fraktion. Nein-Stimmen kamen damals auch aus dem Linthgebiet und von den Grünliberalen.
Danach wurde das Vorhaben überarbeitet. Für den neuen Anlauf mit dem Namen «Klanghaus 2.0» wurde etwa die Finanzierung verändert. Die Kosten für den Bau liegen nun tiefer und belaufen sich noch auf 22,3 Millionen Franken. Grund dafür ist unter anderem ein Beitrag der Stiftung Klangwelt Toggenburg in der Höhe von einer Million Franken.
Wichtigster Unterschied ist, dass der Kanton nichts an den Betrieb des Klanghauses zahlen wird. Für diese Aufwendungen ist die Stiftung Klangwelt verantwortlich. Sie hat dafür einen Fonds mit 5,3 Millionen Franken geäufnet. Davon stammen 2,3 Millionen Franken aus dem Toggenburg. Im Juni 2019 hiess das Volk den Kredit für den Bau des Klanghauses gut. Der Ja-Stimmenanteil lag bei 53,7 Prozent. (sda/npa)