2019 war eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre des mittlerweile über 160-jährigen Kursaals Interlaken. 2020 dürfte pandemiebedingt eines der schlechtesten des Congress Centre Kursaal Interlaken (CKI) werden.
Die markanten Umsatzverluste seien nicht nur auf behördlich verfügte Schliessungen zurückzuführen, hält das Unternehmen in einer Mitteilung fest. Auch die Nachfrage im Kongressgeschäft und im Casino sei von der verunsicherten Kundschaft trotz ausgefeilter Schutzkonzepte und intensivierter Marketinganstrengungen in einem Ausmass eingebrochen, das sich bisher weder durch Kostensenkungsmassnahmen noch durch den seit Februar 2020 lancierten online-Geldspielbetrieb habe auffangen lassen.
Da sich an der gegenwärtigen Situation in nächster Zeit kaum etwas ändern werde, sehe sich der CKI Verwaltungsrat gezwungen, den Kongressbetrieb im Kursaal bis zum 31. März 2021 einzustellen, heisst es weiter. Der Online-Spielbetrieb sei davon nicht betroffen und laufe uneingeschränkt weiter.
Die Aufrechterhaltung eines normalen Betriebes in diesen Zeiten der Pandemie sei mit Blick auf die Betriebswirtschaft und die Gesundheit der Angestellten und Gäste nicht zu verantworten. Dies gab der CKI Verwaltungsrat bekannt.
Keine Entlassungen geplant
Das landbasierte Casino Interlaken wurde auf behördliche Weisung hin vorerst bis am 23. November 2020 geschlossen. Die Schliessung des Kursaals sei befristet erfolgt und habe somit keine Entlassungen zur Folge, schreibt das Unternehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behalten ihre Jobs, damit sie mit ihrem Wissen und Können möglichst verzugslos wieder eingesetzt werden können, sobald die Situation dies erlaube. Bis dahin werden sie im Regime der Kurzarbeit entschädigt.
Da Krisen auch immer neuen Chancen bieten, werde die CKI Gruppe diese Zeit intensiv nutzen, teilte der Verwaltungsrat der CKI Gruppe mit. Um das bisherige Geschäftsmodell und die Strukturen der CKI Gruppe auf ihre Zukunftstauglichkeit zu überprüfen, sei eine Task Force eingesetzt worden. Dies habe der Verwaltungsrat einvernehmlich mit der Casino Interlaken AG angestossen.
Informationen zu den Ergebnissen und sich ergebenden Anpassungen auf operativer und strategischer Ebene wolle die CKI Gruppe zu gegebener Zeit weitergeben, gab der Verwaltungsratspräsident Dr. Claude Thomann bekannt. Welche langfristigen Folgen diese Krise auf die Geschäftstätigkeit der CKI Gruppe habe, liesse sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht genauer einschätzen. Dafür sei es derzeit noch zu früh, sagte CKI Verwaltungspräsident Claude Thomann. (htr)