Die Publikation «Schweizer Tourismus in Zahlen 2021» des Schweizer Tourismus-Verbands ist erschienen. Das touristische Jahr 2021 verlief im Vergleich zu 2020 wieder positiver, blieb insgesamt aber weit hinter den Ergebnissen aus den Rekordjahren vor der Pandemie zurück.
Im Jahr 2021 wurden in der Schweizer Hotellerie 29,6 Millionen Logiernächte verzeichnet, was einem Anstieg von 24,6 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Aber immer noch 25,3 Prozent tiefer als 2019. Besser sieht es aus in der Parahotellerie. Sie verzeichnete letztes Jahr 16,3 Millionen Logiernächte verzeichnete – ein Anstieg von 10,4 gegenüber dem Vorjahr. Das sind nur 2,1 Prozent weniger als 2019. Nach wie vor war die Nachfrage 2021 in beiden Bereichen hauptsächlich von inländischen Gästen gestützt.
Leichte Erholung im touristischen Verkehr
Die Auslastung der Transportmittel auf Strasse, Schiene, Luft und Wasser erholte sich im Jahr 2021 leicht, blieb aber unter dem Niveau von 2019. Im Jahr 2021 beförderten die SBB durchschnittlich 885 000 Reisende pro Tag – über ein Drittel weniger als im Jahr 2019.
Die Schweizer Flughäfen verzeichneten 2021 im Linien- und Charterverkehr insgesamt 19,7 Millionen Passagiere. Das waren 20 Prozent mehr als 2020, aber 66 Prozent weniger als im Vorpandemie-Jahr 2019. Auch PostAuto Schweiz und die Schweizer Schifffahrtsgesellschaften konnten trotz besseren Zahlen im Vergleich zum Vorjahr noch nicht an die Rekordjahre anknüpfen.
Internationale Reisen nur leicht im Plus
Der weltweite Tourismus verzeichnete im vergangenen Jahr einen leichten Aufschwung von vier Prozent, was 15 Millionen mehr internationalen Übernachtungsgästen als 2020 entsprach. Vorläufigen Schätzungen zufolge blieben die Zahlen aber nach wie vor um 72 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.
Dass die Zahl der Reisenden im Jahr 2021 aufgrund der Covid-19-Krise nach wie vor reduziert war, spiegelte sich auch in der Fremdenverkehrsbilanz – der Gegenüberstellung der Einnahmen ausländischer Gäste in der Schweiz und den Ausgaben der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland – wider.
Die Einnahmen der Schweiz aus dem Fremdenverkehr betrugen im Jahr 2021 10,1 Milliarden Franken. Die Ausgaben der Schweizer Bevölkerung für Reisen im Ausland betrug 10,7 Milliarden Franken. Somit blieb die Bilanz weiterhin negativ – ein Phänomen, welches seit 2016 zu beobachten ist.
Bergbahnen im Aufwind
Aktuell sind die Zahlen im Schweizer Tourismus im Aufwind. Die Logiernächtezahlen sind im Jahr 2022 gestiegen, was vor allem der teilweisen Rückkehr der ausländischen Gäste zu verdanken ist. Die sonnigen Monate Mai und Juni haben auch der Seilbahnbranche einen Aufschwung verliehen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte diese fast 60 Prozent mehr Umsatz generieren.
Die gegenwärtige Situation ist für den gesamten Tourismussektor erfreulich, nachdem er in den vergangenen zwei Jahren mit starken Einbussen und Verlusten in Zusammenhang mit der Pandemie zu kämpfen hatte.
Komplett sorglos ist der Sektor dennoch nicht. Die ungewisse Entwicklung in Bezug auf die Energieversorgung, der Anstieg der Inflation, sowie die Unsicherheiten im Hinblick auf weitere Covid-19-Wellen sind Themen, welche der Sektor aktuell diskutiert.
Die Broschüre «Schweizer Tourismus in Zahlen 2021» wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Statistik, GastroSuisse, Schweiz Tourismus, den Seilbahnen Schweiz, SchweizMobil, den Schweizer Wanderwegen sowie dem Verband öffentlicher Verkehr herausgegeben und kann hier bestellt werden. (htr/cl)