Im vergangenen Jahr waren die Wetterbedingungen am Kronberg deutlich schlechter als im Vergleich zum Rekordjahr 2022. Rund 13 Prozent weniger Tage mit gutem Wetter und einige Wochenenden in der Hauptsaison mit Niederschlag drückten auf den Gesamtumsatz der Unternehmung. Trotz eines Rückgangs des Gesamtumsatzes um rund 1,6 Prozent gehört das Geschäftsjahr 2023 zu den erfolgreichsten in der Geschichte der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG (LJK AG).
«Wir hatten weniger Wetterglück und dürfen trotzdem sehr zufrieden sein», bilanziert der Geschäftsführer Felix Merz. Personelle Ausfälle in der Gastronomie während der Hauptsaison, Investitionen in Aus- und Weiterbildung sowie in den laufenden Betrieb und ein Teuerungsausgleich für alle Mitarbeitenden haben den Ertrag hauptsächlich beeinflusst.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 29 Prozent auf rund 1,1 Millionen Franken. Thomas Bischofberger, Verwaltungsratspräsident der LJK AG, bewertet insbesondere die Investitionen ins Personal positiv. «Die Bestrebungen der Geschäftsleitung werden Früchte tragen. Die Mitarbeitenden sind für uns die wichtigsten Pfeiler im Unternehmen, Investitionen in diesem Bereich sind wichtig für die Zukunft».
Erstes Kronberg Open Air und neue Prozesse
Wegen den warmen Temperaturen im vergangenen Jahr konnte der Schlittelweg lediglich an fünf Tagen betrieben werden, was sich negativ auf den Gesamtumsatz auswirkte. Zum positiven Gesamtergebnis trugen trotz des schlechteren Wetters die Frequenzen auf der Luftseilbahn (+0,5 %) und die Gastronomie mit dem Berggasthaus sowie dem Talrestaurant bei, beide mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Dies gilt ebenso für die Attraktionen mit der Bobbahn, der Märliwelt und dem Zipline-Park.
In der zweiten Jahreshälfte präsentierte das Unternehmen mit dem Rätselweg ein neues Angebot für Familien. An sieben Stationen können vom Berg ins Tal oder umgekehrt Rätsel gelöst werden. Im Frühjahr wurde zudem das Talrestaurant mit einer Aussentreppe erweitert. Ausserdem war laut eigenen Angaben das 1. Kronberg Open Air mit 1500 Gästen ein Erfolg.
Intern wurden neue Prozesse angestossen und die Digitalisierung weiter vorangetrieben – unter anderem mit einer App, welche die Mitarbeiterkommunikation entscheidend verbessert. «Wir sind ein 7-Tage-Betrieb, deshalb ist es wichtig, dass alle Mitarbeitenden über dieselben aktuellen Informationen verfügen. Die App bietet auch eine Plattform für den lockeren Austausch untereinander, was den Zusammenhalt stärkt», erklärt Felix Merz.
Namensänderung in Kronberg AG
Im Zuge der Einführung des neuen Aktienrechts 2023 hat der Verwaltungsrat die Statuten der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG überprüft und stellt der Generalversammlung den Antrag eine Revision durchzuführen. Nebst redaktionellen Anpassungen mit zeitgemässen Formulierungen geht es um die Umbenennung der Unternehmung. «Seit der Unternehmensgründung im Jahre 1962 ist der Kronberg stetig gewachsen und die internen Strukturen haben sich markant verändert. Der Kronberg besteht mittlerweile aus den drei Geschäftsbereichen Attraktionen, Gastronomie und Luftseilbahn. Dieser Entwicklung möchten wir Rechnung tragen», erläutert Thomas Bischofberger.
Durch die Umbenennung der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG in die Kronberg AG könne man zudem die Marke nach aussen klarer positionieren. Ein zweiter Antrag zuhanden der diesjährigen Generalversammlung betrifft die Nachfolge im Verwaltungsrat. Nach den Rücktritten von Josef Rusch 2023 und Gabriela Manser 2024 möchte sich das Gremium verstärken. Nach einem Auswahlverfahren schlägt der Verwaltungsrat die Wahl des 62-jährigen Stephan Rusch aus Appenzell vor. Der Finanzspezialist kehrt nach Jahrzehnten im Thurgau zurück in seine Heimat Appenzell.
Jubiläum und neue Angebote
Am 18. Juli 1964 wurde die Luftseilbahn am Kronberg feierlich in Betrieb genommen. Das Jubiläum feiert das Unternehmen unter anderem durch eine gemeinsame Aktion mit dem Hohen Kasten, welcher ebenfalls das 60-Jahre-Jubiläum feiert. Entlang der Wanderwege vom Hohen Kasten auf den Kronberg kann die Geschichte der beiden Unternehmen erlebt werden. (mm)