Die Schweiz solle und wolle die ersten CO2-neutralen Militärweltspiele austragen, konsequente Nachhaltigkeit stehe im Vordergrund, teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit. Über die Vergabe befindet die CISM-Generalversammlung im Mai 2021.
Die Spiele sollen vom 24. bis zum 30. März 2025 stattfinden. Sämtliche Sportwettkämpfe werden auf bereits bestehender Infrastruktur ausgetragen. Neubauten seien keine vorgesehen, schreibt das VBS, höchstens Anpassungen bestehender Sportanlagen. Transportwege sollen möglichst kurz gehalten werden. Innerhalb der Schweiz sollen die öffentlichen Verkehrsmittel berücksichtigt werden.
Tausend Sportler aus vierzig Nationen
Erwartet werden rund tausend Sportlerinnen und Sportler aus über vierzig Nationen. Sie messen sich in erster Linie in traditionellen und offiziellen CISM-Wintersportarten wie Biathlon, Patrouillenlauf, Langlauf, Ski alpin, Ski Orientierungslauf, Ski Alpinismus und Sportklettern. Zusätzlich sollen für Länder ohne Wintersporttradition Wettkämpfe im Geländelauf stattfinden.
Geprüft werde auch, ob sich Demonstrationssportarten wie Ski- und Snowboardcross, Short Track oder Para-Ski ins Wettkampfprogramm aufnehmen lassen. Auch Parasport-Wettkämpfe seien vorgesehen, um einsatzversehrten Soldatinnen und Soldaten die Teilnahme an den Spielen zu ermöglichen, heisst es in der Mitteilung.
Budget von 13 Millionen Franken
Die alpinen Disziplinen sollen in der Region Engelberg-Titlis, die nordischen Disziplinen in der Region Andermatt/Realp/Goms ausgetragen werden. Weitere Wettkämpfe sollen in der Host City Luzern stattfinden.
Das VBS hat ein Kostendach von maximal 13 Millionen Franken für die Durchführung des Grossanlasses festgelegt. Die Finanzierung erfolgt gemäss Mitteilung über das ordentliche Budget der Gruppe Verteidigung.
Die Kandidatur der Schweiz ist umstritten. Lewin Lempert, Sekretär der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (Gsoa), kritisierte über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass auch Militärangehörige und militärische Offizielle aus kriegführenden Staaten wie beispielsweise Saudi-Arabien und Katar in die Schweiz kämen.
Weltweit drittgrösste Sportorganisation
Die dritten Winter-Militärweltspiele fanden 2017 im russischen Sotschi statt. Für die Wettkämpfe im Jahr 2021 hat Berchtesgaden in Deutschland den Zuschlag erhalten. Winter-Militärweltspiele gibt es seit 2010 (Aosta, Italien).
Der Conseil International du Sport Militaire (CISM) besteht aus 140 Mitgliedern und ist die drittgrösste Sportorganisation der Welt. Die Schweiz ist seit 1968 Mitglied. (sda)