Die Finanzierung und Sanierung dauerte vier Jahre. Nun ist das «Maison Heidi» im Bernischen Souboz bereit.
Interessierte Gäste können das 1684 erbaute Haus mieten, um darin nach dem Motto «Ferien im Baudenkmal» einige Tage zu verbringen. «Ab Ostern können darin bis zu vier Feriengäste die Baukultur des Berner Juras erleben», teilt die Stiftung Ferien im Baudenkmal mit.
Stiftung Ferien im Baudenkmal
Die im Jahr 2005 vom Schweizer Heimatschutz gegründete «Stiftung Ferien im Baudenkmal» ist ein Projekt an der Schnittstelle von Tourismus und Denkmalpflege. Schweizweit übernimmt sie dem Verfall ausgesetzte und vom Abriss bedrohte Baudenkmäler, restauriert sie sanft und gibt ihnen als Ferienobjekte eine belebte Zukunft. Durch das aktive Erleben der Baukultur stellt die Stiftung nebst dem Erhalt der historischen Gebäude die Vermittlung und Sensibilisierung in den Vordergrund. Ein Aufenthalt im Baudenkmal schafft zudem einen Bezug zur lokalen und regiona¬len Geschichte und Tradition, ganz im Sinne des nachhaltigen Tourismus.
mehr über die Stiftung
Das im Jahr 1684 erbaute Maison Heidi liegt idyllisch am Ende des Dorfes Souboz mit Ausblick auf Wiese und Wald. Die Lage ist geprägt von der Ruhe und der direkten Natur. Das Haus besteht aus einem steinernen Wohnteil und einen Ökonomieteil aus Holz.
Ursprüngliche Raumstruktur intakt
Das Jurabauernhaus wurde über Jahrzehnte nicht bewohnt, weshalb die ursprüngliche Raumstruktur unangetastet vorhanden geblieben ist. Die sanfte Restaurierung des über 300 Jahre alten Baudenkmals konzentrierte sich auf die Erhaltung der bestehenden Bausubstanz. [IMG 2]
Prägend für das Maison Heidi ist laut Stiftung die grosse gewölbte Räucherküche, an deren Gewölbedecke früher Fleischerzeugnisse geräuchert wurden. Gewölbeküchen gelten als Aushängeschild der ruralen jurassischen Architektur, ganz speziell im Berner Jura und sind bevorzugt aus Kalkstein erbaut. Sie fallen besonders durch ihre stabile Bauweise und Monumentalität auf. Die Küche wurde bei der Restaurierung mit den authentischen, rauchgeschwärzten Wänden belassen.
Zeitgemässe Sanitärinstallationen
Für den modernen Komfort wurden laut Mitteilung zeitgemässe Sanitär-, Küchen- und Heizungsinstallationen ergänzt. Die schlichte Einrichtung mit zeitgenössischen Designermöbeln aus Schweizer Manufakturen übersetze «die Sprache der historischen Architektur fliessend in die Moderne».
Das Jurabauernhaus war über Generationen in Familienbesitz und wurde im Jahr 2017 der Stiftung Ferien im Baudenkmal im Baurecht übergeben. Das Haus ist nach der verstorbenen Eigentümerin namens Heidi benannt. Die Instandstellung verlief in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege. Ein Grossteil der Finanzierung der Instandstellung konnte dank einer Partnerschaft mit der Schweizer Berghilfe gesichert werden. (htr/ua)