Im Rahmen des Projektes «Smart Villages» der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB wollen die fünf Oberwalliser Bergdörfer Eischoll, Ernen, Fieschertal, Guttet-Feschel und Saas-Fee die Potenziale der Digitalisierung nutzen. Im Vordergrund stünden mögliche Projektumsetzungen in den Bereichen Coworking-Space, Digitalisierung in der Schule, digitales Bürgerportal/Bürgerservice, sowie eine Sharing Plattform (Mobilität, Ehrenamt), wie die SAB mitteilte. Auch der Tourismus könne profitieren, indem neue Absatzkanäle erschlossen und Dienstleistungen neu organisiert werden, heisst es.
«Smart Villages»
Die Makroregionale Strategie für den Alpenraum EUSALP ist ein Zusammenschluss der sieben Alpenstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Slowenien sowie der insgesamt 48 Regionen dieser Staaten. Gemeinsam arbeiten an sie an den Themen Wirtschaft, Erreichbarkeit und Ressourcen. Die Umsetzung erfolgt über neun Aktionsgruppen. Die Aktionsgruppe 5 «Digitalisierung und Grundversorgung» wird von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB geleitet. Das Projekt «Smart Villages» entstand im Rahmen dieser Aktionsgruppe und dient zur Konkretisierung der makroregionalen Strategie. Mehr Informationen unter www.alpine-region.eu.
Die Erschliessung mit Infrastrukturen (Glasfaser, Mobilfunk) sei hingegen nicht Teil des Projekts. Vielmehr gehe es darum, wie die digitalen Infrastrukturen optimal genutzt werden können. In den Gemeinden sollen nun zunächst die Bedürfnisse erhoben und konkrete Projektaufträge erteilt werden. Am Donnerstag traf man sich in Eischoll zur Startsitzung.
Die fünf Oberwalliser Bergdörfer wollen sich zudem regelmässig mit anderen Gemeinden im gesamten Alpenraum austauschen. Denn im SAB-Projekt beteiligt sind auch Bergdörfer aus Deutschland, Frankreich, Italien und Slowenien. In der Schweiz macht die Region Luzern West mit. Koordiniert wird das Projekt auf der europäischen Ebene durch die SAB. Die SAB unterstützt auch die fünf Oberwalliser Gemeinden in der Projektumsetzung.
«Smart Villages» ist ein Teil der makroregionalen Strategie für den Alpenraum EUSALP (siehe rechts). Im Rahmen von EUSALP wurde die Digitalisierung von Bergdörfern als strategisches Projekt identifiziert. Finanziert wird das Projekt durch das EU-Alpenraumprogramm (Interreg) und in der Schweiz mit Mitteln der Neuen Regionalpolitik (NRP) durch das Bundesamt für Raumentwicklung und das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Im Wallis wird das Projekt durch die fünf Gemeinden selbst, dem Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis und dem Kanton Wallis unterstützt.
Das Projekt ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt. (htr/pt)
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