Wie ein altes Sprichwort besagt sollte man niemals die Katze im Sack kaufen; erst recht nicht, wenn die Investition beträchtlich ist. So der Fall bei den 25 hochmodernen Kabinen für die neue 3S Anlage, welche planmässig im Winter 2018/19 den Betrieb aufnimmt. Daher reiste ein Teil der Geschäftsleitung der Zermatt Bergbahnen, einschliesslich meiner Person, vor kurzem zum Sigma Werk nach Veyrins-Thuellin (F), um den ersten Prototyp dieser neuen Kabinengeneration genau unter die Lupe zu nehmen.
Was gemeinsam mit Leitner Ropeways auf diversen Renderings am Computer-Simulator ausgearbeitet wurde, steht nun seit einigen Wochen auf dem Vorplatz des Sigma Werkes. Ich muss zugeben, ich war sprachlos, als sie nun in voller Pracht und bei strahlendem Sonnenschein vor mir stand. Noch nie habe ich eine Kabine mit solch einer Eleganz und solch einem Komfortlevel gesehen. Das Kabinendesign trägt die deutlich sichtbare Handschrift des weltberühmten Designstudios Pininfarina, das auch für Marken wie Maserati oder Ferrari verantwortlich zeichnet. Als ich auf einem der 28 komfortablen Echtleder-Sitze sass, hatte ich dann auch fast das Gefühl ich würde in einem Sportwagen sitzen. Beim Blick durch die grossflächigen Panoramafenster – eigentlich ist es eine Rundumverglasung – liess mich erahnen, welch einzigartiges Fahrerlebnis den Gästen damit ermöglicht wird. Ein Anflug von Stolz überkam mich.
Die neuen Kabinen sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch mit topmoderner und innovativer Technik ausgestattet. In enger Kooperation mit Qpunkt, dem Klimatisierungsexperten aus dem Automobilbereich, wurde zum Beispiel ein Belüftungskonzept mit stufenweise regulierbarer Luftmenge und verbesserter Kabinenströmung realisiert, wodurch der Klimakomfort deutlich aufgewertet wird. Neueste Technik fliesst auch in das umfassende Konzept zur Energieversorgung der Kabine mittels Supercaps, dem Rollengenerator aus dem Laufwerk und den Solarpanelen ein. Mehr als sieben Firmen aus vier verschiedenen Ländern waren neben Sigma bei der Konzeption dieser neuen Kabinengeneration beteiligt, erklärte mir Thierry Triolier, Projektverantwortlicher bei Sigma. Eine Zahl welche mich persönlich doch noch echt überrascht hat.
Aber wieder zurück zu unserer Stippvisite in Veyrins-Thuellin. Nachdem wir die Kabine eingehend begutachtet hatten, wurden Nägel mit Köpfen gemacht. In einer intensiven Diskussionsrunde bestehend aus Vertretern von Sigma, Leitner und uns arbeiteten wir die letzten fehlenden Spezifikationen der Kabine aus. Zudem brachten wir noch diverse Änderungswünsche, wie zum Beispiel ein anderes Leder auf den Sitzen, ein – Feintuning eben. Ich bin echt gespannt, wie das Ergebnis dann bei unseren Gästen ankommt. Mir gefällt's.
Die Autorin Die gebürtige Österreicherin und ehemalige Milestone-Nachwuchspreisträgerin Sandra Stockinger ist seit 2013 Leiterin Marketing & Verkauf bei der Zermatt Bergbahnen AG. In ihrer Baukolumne berichtet sie in loser Folge über Fortschritte und Herausforderungen beim Bau der höchsten 3S Bahnanlage der Welt. Weitere Informationen und Geschichten zum Bauprojekt der Superlative unter blog.matterhornparadise.ch. |