Die Buchungen lägen zur Zeit noch 82 Prozent unter dem Niveau vor einem Jahr, berichtete der Chefökonom des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA), Brian Pearce, am Dienstag in Genf. Der Verband hatte vergangene Woche einen Nettoverlust der Airlines für 2020 von zusammen 84 Milliarden Dollar (74,3 Mrd Euro) vorausgesagt.
Kurzfristige Buchungen
Passagiere buchten zur Zeit auch deutlich kurzfristiger als früher: Während im Mai 2019 noch 49 Prozent der Passagiere ihre Tickets mindestens 20 Tage vor dem Flugdatum buchten, waren es in diesem Jahr im Mai nur 29 Prozent. Bis zu drei Tage vor dem Flugdatum wurden vor einem Jahr 18 Prozent der Tickets gebucht, in diesem Jahr 41 Prozent. Das mache es schwierig für Fluggesellschaften, den Bedarf einzuschätzen und ihre Flugpläne zu erstellen, sagte Pearce.
Der Verband appellierte an Regierungen, den Fluggesellschaften länger als geplant Flexibilität bei den ihnen zugeteilten Slots zu gewähren. Slots sind Zeitfenster zum Starten und Landen. Eigentlich müssen Fluggesellschaften 80 Prozent ihrer erlaubten Slots nutzen, sonst laufen sie Gefahr, die Slots an Konkurrenten zu verlieren.
Diese Regel war zu Beginn der Corona-Krise gelockert worden. Diese Lockerung müsse auch in die Wintersaison hinein gelten, verlangte IATA-Chef Alexandre de Juniac. (awp/sda/dpa)