Der Tourismus in der Schweiz kämpft dabei aber gegen das sich zunehmend breit machende Fernweh der Schweizerinnen und Schweizer an. Insbesondere die Strände des Mittelmeers dürften zur Konkurrenz für die Schweizer Destinationen werde.
Berner Oberland setzt auf Natur
Daher versucht etwa Interlaken mit dem Verweise auf die Schönheit der umliegenden Seen und Berge dagegenzuhalten. Insbesondere Sportbegeisterte und Familien aus dem Inland und Nachbarländern wie Frankreich sollen so ins Berner Oberland gelockt werden, wie Christoph Leibundgut von Interlaken Tourismus gegenüber der Nachrichtenagentur AWP erklärte.
Normalerweise kommen an dem Ferienort am Fuss von Eiger, Mönch und Jungfrau rund 80 Prozent der Gäste aus dem Ausland. So strömten 2019 670'400 Touristen aus Ländern wie Korea, China, aber auch den Golfstaaten und den USA nach Interlaken. 2020 waren es gerade mal noch deren 54'000.
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Dafür nahm im letzten Jahr der Anteil an Schweizer Gästen um mehr als einen Viertel zu. Auch für dieses Jahr sieht Leibundgut positive Anzeichen, dass wieder vermehrt inländische Gäste kommen. Sehr erfreulich entwickle sich gerade die Nachfrage nach Camping-Ferien, insbesondere für Camping-Plätze an den Seeufern.
Auch im exklusiven Gstaad setzt man wie schon im letzten Sommer vor allem auf Schweizer Touristen. Die Hotel-Nachfrage aus dem Inland entwickle sich bisher positiv, sagte Eliane Zürcher von Gstaad Marketing. Allerdings dürfte auch hier das Ausbleiben ausländischer Gäste – insbesondere bei den 5-Sterne-Betrieben – spürbar sein, machten diese vor der Pandemie doch immerhin ein Drittel aller Gäste aus, so Zürcher.
Bergregionen insgesamt besser dran
Im Wallis konzentriert man sich ebenfalls vor allem auf Gäste aus der Schweiz und den Nachbarländern. Aber auch aus Grossbritannien und den Benelux-Staaten sollen Touristen angelockt werden, wie Damian Constantin von Wallis Promotion sagte.
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Geworben wird dabei ebenfalls mit der schönen Berglandschaft, aber auch mit lokalen Produkten. Wallis Promotion hat dazu eigens einen digitalen Marktplatz eingerichtet, auf dem Kunden direkten Zugang zu Walliser Produkten und Dienstleistungen erhalten.
Zwar sieht Constantin Bergregionen wie das Wallis noch in einer verhältnismässig guten Ausgangslage. Doch auch er rechnet mit weniger Gästen als vor der Pandemie, da in normalen Zeiten Touristen aus ferneren Ländern und insbesondere Asien rund einen Viertel aller Gäste im Wallis ausmachen.
Schwieriger haben es die Städte
Deutlich schwieriger als die Bergregionen dürfte sich der Sommer derweil für den Schweizer Städtetourismus gestalten. In Luzern etwa kamen 2019 noch rund 50 Prozent der Touristen aus den USA oder asiatischen Ländern. Wie schon 2020 muss sich die Stadt nun auch in diesem Sommer wieder auf die Schweizer Touristen konzentrieren. Am Montag wurde eine entsprechende Werbekampagne gestartet.
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Die Lage bleibt aber ungewiss. Hotel-Reservierungen würden sehr kurzfristig vorgenommen, erklärte Marcel Perren, Direktor des Tourismusbüros Luzern. Er rechnet für 2021 gerade mal mit 43 Prozent der Gäste von 2019.
Auch in Basel werden Besucher aus Nordamerika frühestens wieder im Herbst erwartet und Gäste aus Asien gar erst wieder ab 2022, so Christoph Bosshardt von Basel Tourismus. Entsprechend setzt auch die Stadt am Rhein heuer vornehmlich auf einheimische Gäste, aber auch aus Frankreich und Deutschland.
Es locken die Strände am Mittelmeer
Trotzdem stellt sich die Frage, ob das reicht, um Herr und Frau Schweizer diesen Sommer schon wieder von Ferien im Inland zu überzeugen. Zieht es sie nicht viel mehr endlich wieder an die Strände wärmerer Länder?
Nicht nur Reisebüros stellen den zunehmenden Wusch nach Strandferien fest, sondern auch die Swiss. Um der gestiegenen Nachfrage gerecht werden zu können, hat die Fluggesellschaft angekündigt, ihre Angebot insbesondere für Flüge in den Mittelmeerraum zu erhöhen. (awp/sda/npa)