SkyWork nenne nie Zahlen oder Namen, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es sei nicht von Interesse darzulegen, wie die Finanzierung genau zustande gekommen sei. Die «Berner Zeitung» feierte die Wiederaufnahme des Flugbetriebs als «Wunder von Bern-Belp». SkyWork selber hatte am Dienstagabend mitgeteilt, die Airline sei für die kommende Expansionsphase mit einem Betriebskredit ausgestattet worden. Das sei eine normale und übliche Art, Zukunftsinvestitionen zu finanzieren. «Die Finanzierung mittels Darlehen ist aber auch ein Vertrauensbeweis in den Businessplan 2018 von SkyWork Airlines und das Management sowie die Unternehmung generell.»

Firmenchef Martin Inäbnit sagte im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF: «Technisch gesehen könnte das Darlehen zum Beispiel in Aktienkapital gewandelt werden.» Das sei aber bislang nicht konkret diskutiert worden, dafür habe schlicht die Zeit gefehlt. Nähere Angaben wollte auch Inäbnit nicht machen. «Wir reden nicht über Geldgeber.» Wie auch immer: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt prüfte die Unterlagen, befand sie für ausreichend und erteilte die unbefristete Betriebsbewilligung. Bereits am Mittwoch um 06.30 Uhr hob das erste Flugzeug von Belp in Richtung München ab. Auf den Morgenflügen befanden sich insgesamt nur wenige Passagiere.

An der Rettung nicht beteiligt war laut SkyWork die Firma Zeitfracht. Das Berliner Logistik-Unternehmen war in Medienberichten als möglicher Investor genannt worden. Chef Wolfram Simon betonte in einem Interview mit dem Branchenportal aerotelegraph.com, dass Zeitfracht intensive Gespräche mit SkyWork führe. «Wir diskutieren über langfristige Lösungen für die Airline», sagte Simon. Für sein Unternehmen seien kleine Passagierflugzeuge interessant, wenn sie nebenbei kleinteilige Packstücke transportieren könnten.

Adria Airways zieht sich zurück
Am Mittwochabend zeigte sich, dass SkyWork in Bern nun doch keine Konkurrenz aus Slowenien bekommt. Die Adria Airways teilte mit, wegen der Wiederaufnahme des SkyWork-Flugbetriebs verzichte sie auf Flüge nach und von Bern. Schon vor dieser Mitteilung waren auf ihrer Internetseite keine Flüge ab Bern mehr buchbar.

Adria Airways hatte am Wochenende angekündigt, sie springe in die Bresche und werde ab 6. November Flugverbindungen zwischen Bern und vier Städten anbieten. An diesem Tag wollte das Unternehmen in Bern auch die Medien näher informieren. Der Anfang Woche publizierte Flugplan von Adria sah dieselben Abflugzeiten für dieselben Destinationen vor wie SkyWork. (sda/og)