Die Schweizer Delegation für die «Youth Olympic Games» (YOG) 2020 wird angeführt von Swiss-Olympic-Präsident Jörg Schild. Das Kandidatur-Dossier «Lausanne 2020» umfasst 200 Seiten und existiert in zwei Sprachen (Englisch und Französisch).
«Die Equipe hat mit der Ausarbeitung des Dossiers einen grossen Effort geleistet und dabei sehr viel Herzblut investiert», sagte Schild am Dienstag vor den Medien. Das Dossier erläutere detailliert ein innovatives, kreatives und partizipatives Projekt. Es enthält nicht nur ein Programm für die Athleten, die 2020 in Lausanne dabei sein sollen, sondern auch eines für die jungen Menschen in der Schweiz für die sechs Jahre, die der Veranstaltung vorausgehen.
Das IOC ernennt Ende Juli 2015 anlässlich seiner Sitzung in Kuala Lumpur die Stadt, welche die Olympischen Jugend-Winterspiele 2020 organisieren wird. Neben Lausanne bewirbt sich nur eine andere Stadt: Brasov in Rumänien. Am Anlass können 14- bis 18-jährige Athletinnen und Athleten teilnehmen. Die erste Austragung fand 2012 in Innsbruck statt, die nächste wird 2016 im norwegischen Lillehammer durchgeführt.
Der ganze Kanton und die Regionen stünden hinter dem Projekt, das den Sport bei den Jungen fördern wolle, um die Bernhard Russis und Roger Federers von Morgen hervorzubringen, sagte der für Sport zuständige Waadtländer Regierungsrat Philippe Leuba. «Wir haben nun ein Jahr, um unser Dossier auszubauen und das IOC zu überzeugen, dass unsere Kandidatur die beste ist.»
Als Schlüsselwort des Projektes nannte Leuba die Verantwortung im Bereich der nachhaltigen Entwicklung: kein Gigantismus und keine Infrastruktur einzig für diese Winterspiele. Das Budget in der Höhe von rund 36 Millionen Franken bezeichnete Leuba als angemessen.
In der Person des 47-jährigen Patrick Baumann hat das Bewerbungskomitee auch einen in der Region verwurzelten Präsidenten. Baumann ist seit 2007 Mitglied des IOC und derzeit Generalsekretär des Internationalen Basketballverbands (FIBA). Baumann hat an der Universität Lausanne studiert.
Auch Gian Gilli mit im Boot
Weiter profitiert «Lausanne2020» von den Kompetenzen von Gian Gilli und Virginie Faivre. Gilli war Sportdirektor der FIS-Skiweltmeisterschaften 2003 in St. Moritz und CEO der IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaften 2009 in Bern und Zürich. Anschliessend wurde er Leiter der Abteilung Spitzensport bei Swiss Olympic und leitete dreimal in Folge die Schweizer Olympia-Delegation. Er gilt als «Mister Sport» der Bewerbung.
Die Waadtländerin Virginie Faivre, zweifache Freestyle-Weltmeisterin und vor kurzem Vierte bei den Olympischen Spielen in Sotschi, ist ebenfalls mit von der Partie. Ihre Aufgabe ist es vor allem, ein gewinnbringendes, spielerisches und interaktives Programm auf die Beine zu stellen. Virginie Faivre wird mit dem bereits bestehenden Team sowie den verschiedenen akademischen Partnern des Projekts zusammenarbeiten, wie zum Beispiel der Universität Lausanne (UNIL) sowie der ETH Lausanne. (sda/npa)