Crans-Montana ist nach der Übernahme durch den amerikanischen Skigebietsbetreiber Vail Resort in den Fokus von Investoren geraten. «Wir haben acht bis zehn Hotelentwicklungsprojekte in der Pipeline», sagt Bruno Huggler, Direktor von Crans-Montana Tourismus und Kongress.

Zudem habe der Walliser Skiort bedeutende Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Die Übernahme von Vail Resort habe die Lage grundlegend verändert, so Huggler. Nach mehreren Jahren mit Hotelschliessungen habe der Trend gedreht. Nun würden wieder neue Hotels gebaut oder bestehende renoviert, wie beispielsweise das «Six Senses Resort», das «Faern Valaisia» oder die «Alaïa Lodge».

Schub durch Ski-WM
Ein Schub erhofft sich die Gemeinde von den Skiweltmeisterschaften im Februar 2027. Die Wettbewerbe profitieren von einer eigenen Finanzierung. «Man muss zwischen dem Budget für die Infrastruktur in Höhe von 30 Millionen Franken und dem spezifischen Budget für Events unterscheiden», erklärt der Generaldirektor der FIS-Skiweltmeisterschaften, Didier Défago. Die Infrastruktur für die zweiwöchigen Wettkämpfe sei für die langfristige Entwicklung von Crans-Montana konzipiert.

Neben Verbesserungen bei der Sicherheit der Pisten und der künstlichen Beschneiung werde Raum für 6800 Zuschauer geschaffen, heisst es. Die Verantwortlichen erwarten rund 160'000 Zuschauer für die Ski-WM.

Mehr Amerikaner erwartet
Mit dem Einstieg von Vail Resorts könnte sich auch die Gästestruktur verändern. Derzeit seien 70 Prozent der Gäste Schweizer. Die 30 Prozent Ausländer kämen vor allem aus Frankreich, Italien, den Benelux-Staaten und aus Grossbritannien, so Huggler. Die Amerikaner machten derzeit nur 3 Prozent der Übernachtungen aus.

Wenn der Epic-Pass von Vail Resorts auch in Crans-Montana gilt, dürfte die Zahl der amerikanischen Touristinnen und Touristen zunehmen. Im nächsten Jahr sollen sie 6 Prozent der Übernachtungen ausmachen, sagte Bergbahnen-Chef Pete Petrovski. Im Jahr der Ski-WM 2027 peile man 12 Prozent der Übernachtungen durch Amerikaner an.

Auch die Gäste aus der Innerschweiz könnten zahlreicher kommen, zumal Vail Resort eine lokale Form des Epic-Passes zum Beispiel für seine Skigebiete Andermatt und Crans-Montana prüft. Man werde die Wünsche der Kunden analysieren, um im nächsten Frühjahr neue Angebote auf den Markt zu bringen, sagte Petrovski.

Insgesamt will Vail in den nächsten fünf Jahren 30 Millionen Franken in das Gebiet stecken. Man habe schon rund 4 Millionen in Restaurants und die künstliche Beschneiung investiert. Ausserdem soll mehr Werbung im Ausland gemacht werden, um international bekannter zu werden. (keystone-sda)

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