Dies geht aus einer am Freitag gesendeten Mitteilung anlässlich der Generalversammlung hervor. Das Unternehmen sieht sich finanziell aber für die Krise gerüstet: «Wir sind grundsolide finanziert und die Liquidität ist auch für diese grössere Krise gesichert», hiess es in der Information zuhanden der Aktionäre.
Man habe die Ausgangslage analysiert und der «berechtigten Zuversicht» folgend beschlossen, an der Ausschüttung der bereits beantragten Dividende für das Geschäftsjahr 2018/19 festzuhalten.
Die Aktionäre, die wegen der Coronavirus-Krise nicht anwesend sein durften und über die Stimmrechtsvertreterin abstimmen mussten, stimmten der Ausschüttung zu. Dazu genehmigten sie auch einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 5.
Guter Start gefolgt von Einbruch
Bis Ende Januar 2020 seien die Bergbahnen gut in das neue Geschäftsjahr gestartet, hiess es weiter. In der Wintersaison bis Ende Januar sei die Gästezahl um 10,1 Prozent gestiegen. Auch Anfangs Februar hätten sich das Segment Schneesport und Individualgäste vorerst im gleichen positiven Trend entwickelt, bis die Coronakrise ihre ersten Zeichen gesetzt habe.
Bereits im Februar hätten die Einbussen bei den internationalen Reisegruppen über 50 Prozent betragen und die Einbussen von chinesischen Reisegruppen 95 Prozent. Die Ersteintritte würden per Ende März gegenüber dem Vorjahr bereits um 70'000 im Rückstand sein.
Die Hoffnung, durchgängig ein Minimalangebot am Titlis aufrecht zu erhalten, zerschlug sich bald: Die Titlis-Bergbahnen hatten zu denjenigen Betreiberin gehört, die auch nach den vom Bundesrat am Freitag, 13. März beschlossenen Restriktionen zuerst den Betrieb noch offen hatten.
Dabei habe man sich auf die Verordnung des Bundesrates gestützt, schrieb das Unternehmen. Am Samstagnachmittag sei jedoch eine «Verschärfung und Klarstellung» erfolgt und man habe den Betrieb geschlossen.
Vorbereitet auf Wiedereröffnung
Die Titlis Bergbahnen haben nun verschiedene Szenarien entwickelt und sehen sich «bestens vorbereitet», um den Betrieb nach dem Shutdown wieder geordnet und angepasst hochzufahren. «Damit wir schnell einsatzfähig sind, werden die grossen Revisionsarbeiten der Anlagen auf der Hauptachse Engelberg-Titlis, die im Herbst geplant waren, in den Frühling vorverschoben», hiess es im Bericht.
Das Unternehmen geht davon aus, dass sich der Schweizer Markt und das nahe Europa am schnellsten erholen würden. Dazu bereitet es eine Kampagne vor. Da der heimische Markt von allen Destinationen hart umkämpft sein werde, müsse man hier überproportional investieren.
In einer weiteren und späteren Phase gehe es darum, den internationalen Tourismus wiederum zu starten. «Dennoch gehen wir davon aus, dass das internationale Reisegeschäft im laufenden Jahr nur zögerlich starten wird.»
Die Erfahrungen der früheren Krisen zeigten, dass sich der Tourismus wiederum auf das vorherige Niveau erholen werde. Die Coronakrise sei jedoch um eine Dimension einschneidender und man hoffe, dieselben Entwicklungen wie nach den vergangenen Krisen zu haben. (sda/awp)