Zusammen mit dem Verband Schweizer Wanderwege und SchweizMobil hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) drei Studien zu Wandern, Velofahren und Mountainbiken erstellt. Demnach ist die Popularität dieser Freizeitaktivitäten in den letzten Jahren gestiegen und auch die wirtschaftliche Bedeutung ist gross.
Drei Studien
Grundlage der Studien zum Wandern, Velofahren und Mountainbiken sind die repräsentative Bevölkerungsbefragung «Sport Schweiz 2020» sowie schweizweite Befragungen von Wandernden auf dem Wanderwegnetz und Velofahrenden auf Velorouten und ein Umfrage-Panel bei Moutainbikenden. Alle Erhebungen wurden 2019, also noch vor der Corona-Pandemie, durchgeführt.
Die Befragung «Sport Schweiz» wurde bereits in den Jahren 1999, 2007 und 2013 durchgeführt.
Weiterführende Informationen zu den Auswertungen:
Wandern, Velofahren und Mountainbiken in der Schweiz 2020 – Studien
Faktenblatt Wandern
Faktenblatt Velofahren
Faktenblatt Mountainbike
Wandern ist die beliebteste Sportart in der Schweiz
Seit 2013 hat das Wandern stark an Popularität gewonnen. 57 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung im Alter ab 15 Jahre zählen Wandern zu ihren Sport- und Bewegungsaktivitäten, wie das Astra am Montag mitteilte.
Im Schnitt werden pro Jahr 15 Wanderungen unternommen, die durchschnittlich drei Stunden dauern. Die Schweizer Wohnbevölkerung kommt damit auf jährlich knapp 200 Millionen Wanderstunden. Bei Frauen ist Wandern etwas stärker verbreitet als bei Männern.
Auch die signalisierten Wanderwege und Schneeschuhrouten werden populärer und rund 80 Prozent der befragten Wandernden sind ebenfalls im Winter unterwegs.
In allen Altersgruppen wird viel gewandert, wobei mit zunehmendem Alter die Popularität des Wanderns noch ansteigt. Den grössten Zuwachs an Wandernden seit 2013 verzeichnet jedoch die jüngste befragte Altersgruppe der 15- bis 26-Jährigen.
Wandern ist eine gesellige Aktivität. So wird am häufigsten mit der Partnerin oder dem Partner gewandert, auch das Wandern mit weiteren Personen hat an Popularität gewonnen. An einem Wandertag werden durchschnittlich 60 Franken pro Person ausgegeben, was zu einem geschätzten jährlichen Umsatz von 3,6 Milliarden Franken führt.
15 Velotouren pro Jahr
42 Prozent der Wohnbevölkerung im Alter ab 15 Jahren zählt Velofahren zu ihrer Bewegungs- und Sportaktivität. Somit hat Velofahren zwischen 2007 und 2019 an Popularität gewonnen. Im Mittel fährt man pro Jahr an 40 Tagen Velo und ist an einem solchen Tag eine Stunde im Sattel. Jedoch gibt es ein breites Spektrum von der sporadischen Nutzung an wenigen Tagen bis hin zu Personen, die täglich Velo fahren.
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Mehrheitlich wird das Velo sowohl im Alltag als auch in der Freizeit für kürzere oder längere Velotouren verwendet. Von der Schweizer Wohnbevölkerung unternehmen hochgerechnet 2,4 Millionen Personen pro Jahr im Mittel 15 Velotouren. Ein Zehntel benutzt ab und zu ein E-Bike, wobei diese etwas öfter von Frauen gefahren werden.
Nebst den schweizerischen Velofahrerinnen und Velofahrer machen schätzungsweise 115'000 ausländische Gäste pro Jahr eine Velotour in der Schweiz. Insgesamt generieren die einheimischen und ausländischen Velotouristen einen jährlichen Umsatz von rund 3 Milliarden Franken.
In der Deutschschweiz wird mehr Velo gefahren als in der Romandie und im Tessin. In diesen Landesteilen ist jedoch Mountainbiken etwas stärker verbreitet als in der Deutschschweiz. Auch beim Verwendungszweck gibt es Unterschiede: Während in der Deutschschweiz das Velo häufiger für Alltagsfahrten verwendet wird, sind es in der Romandie häufiger Freizeitfahrten und Velotouren.
Über eine halbe Million Mountainbikende generieren 400'000 Logiernächte
Mountainbiken hat zwischen 2007 und 2019 stark an Popularität gewonnen: Von der Schweizer Wohnbevölkerung im Alter ab 15 Jahren fahren knapp 8 Prozent Mountainbike, hochgerechnet sind dies über eine halbe Million Personen. Ein Zehntel davon benutzt zumindest ab und zu ein E-Bike.
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Männer sind beim Mountainbiken klar in der Überzahl, nur rund ein Viertel der Mountainbikenden sind Frauen. Im Alter zwischen 30 und 60 ist Mountainbiken besonders stark verbreitet. Während Frauen über 60 kaum noch Mountainbike fahren, gibt es unter den Senioren noch eine beträchtliche Anzahl Mountainbiker.
Mountainbikerinnen und Mountainbiker generieren rund 400'000 bezahlte Logiernächte in der Schweiz. Davon profitieren vor allem Hotels, Campingplätze und Ferienwohnungen. Im Durchschnitt betragen die Ausgaben auf einer Mountainbiketour 41 Franken, hochgerechnet führt das zu einem Gesamtumsatz von mehr als 300 Millionen Franken. (htr/npa)