Die Pandemie hat die Art, wie wir reisen und arbeiten verändert. Wie genau, wollte Airbnb herausfinden und hat zu dem Zweck das Buchungsverhalten der Schweizer Kundinnen und Kunden analysiert. Was dabei herauskam, hat die Ferienunterkunft-Vermittlerin in diese 5 Trends zusammengefasst.
1. Reisende bleiben länger
Weltweit haben Gäste auf Airbnb in diesem Jahr mehr Geld für längere Aufenthalte ausgegeben als je zuvor in der Geschichte der Plattform. Auch in der Schweiz zeigt sich dieser globale Trend: Sowohl bei Reisen aus der Schweiz heraus als auch bei Reisen in die Schweiz haben Aufenthalte von 28 Tagen oder länger im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen. Von Juli bis September 2021 wurden mehr als 20 Prozent der Übernachtungen in der Schweiz für Aufenthalte mit einer Dauer von einem Monat oder länger gebucht.
Auffallend ist, dass weltweit Gäste der Alterkategorie 60 bis 90 Jahre mehr Langzeitaufenthalte buchen als jede andere Altersgruppe. Unter den Schweizer Gästen dagegen sind es die 30- bis 39-Jährigen, die am häufigsten Aufenthalte von 28 Tagen oder länger buchen.
2. Gäste wollen sich wie zu Hause fühlen
Reisende suchen zunehmend Unterkünfte, in denen sie auch arbeiten und leben können. Global sind für Langzeitaufenthalte die Suchanfragen nach Unterkünften mit WLAN und Haustier-Freundlichkeit um 270 Prozent gestiegen.
Dieser Trend ist auch in der Schweiz zu beobachten: Im dritten Quartal 2021 stiegen die Suchanfragen aus der Schweiz, die nach Angeboten mit WLAN, Küchen und erlaubten Haustieren gefiltert wurden, um über 70 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019. Für Langzeitaufenthalte hat sich die Zahl der Suchanfragen nach Angeboten mit WLAN und Laptop-freundlichen Arbeitsplätzen mehr als verdoppelt.
3. Grosse Städte sind weniger gefragt
Schweizerinnen und Schweizer reisen zunehmend in kleinere Städte oder ländliche Regionen: Im dritten Quartal 2019 entfielen auf die Top 5 der Schweizer Städte auf Airbnb – Zürich, Genf, Lausanne, Bern und Basel – rund 30 Prozent der Übernachtungen. Im dritten Quartal 2021 waren es nur noch etwa 20 Prozent.
Stattdessen haben die Destinationen Lugano und Locarno im dritten Quartal 2021 Bern und Basel in den Top 5 der Schweizer Reiseziele auf Airbnb abgelöst.
4. Schweizer entdecken ihr eigenes Land
Im Vergleich zu den Zahlen von 2019 haben sich die Inlandsübernachtungen von Gästen aus der Schweiz im dritten Quartal 2021 fast verdoppelt.
Das hat eine Auswirkung auf die Herkunft der Gäste: Im dritten Quartal 2021 waren die Städte Zürich, Bern, Paris, Genf, Lausanne und Basel die sechs Top-Herkunftsorte. Im gleichen Zeitraum vor zwei Jahren waren noch London und Seoul auf dieser Liste.
5. Kultur und Berge
Die Schweiz ist bei Reisenden auf Airbnb auch im Winter beliebt. Die zehn gefragtesten Reiseziele dieser Wintersaison sind Locarno, Lugano, Sitten, Basel, Davos, Grindelwald, Chur, Montreux, St. Moritz und Zermatt.
Über «Entdeckungen» können Einheimische einzigartige Aktivitäten auf Airbnb anbieten. Zu den beliebtesten Kategorien von Entdeckungen, die in der Schweiz gebucht werden, gehören Kunst und Kultur, Essen und Trinken, Natur und Outdoor sowie Sport. (htr/stü)
Airbnb zieht 1,6 Mio Franken an Tourismusabgaben ein
Airbnb setzt bereits in 8 Kantonen – Zürich, Genf, Zug, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Schaffhausen, Luzern und Freiburg – Vereinbarungen zur automatisierten Einziehung der Tourismusabgaben um und will mit weiteren Kantonen zusammenarbeiten.
Bis Ende September 2021 hat die Plattform in der Schweiz insgesamt 1,6 Millionen Franken an Tourismusabgaben eingezogen und an Kantone oder Tourismusorganisationen weitergereicht. Erhoben wurden die Gebühren von den Gästen während der Buchung, wie Airbnb am Mittwoch mitteilte. (sda/stü)