Aus Sicht des Kantons stehe dem Grossanlass von Ende August 2019 westlich des Bahnhofs Zug nichts mehr im Wege, sagte Tännler am Freitag vor den Medien.Gegenüber den Schwingfesten in Frauenfeld (2010) und Burgdorf (2013) soll jenes in Zug wieder etwas kleiner sein, wie Paul Langenegger vom Initiativkomitee bekannt gab. Man wolle das Fest auf das Niveau von Aarau (2007) und Luzern(2004) zurückfahren.
Die Zuger Schwingfest-Initianten hatten Anfang November ihr Vorhaben zurückgezogen, weil die kantonale Baudirektion zum Schluss gekommen war, es sei eine Anpassung des kantonalen Richtplans und eine städtische Zonenplanänderung nötig. Die hohen Hürden hätten in breiten Kreisen der Bevölkerung und der Politik wenig Verständnis gefunden, sagte Baudirektor Heinz Tännler.
Er sei deshalb der Sache nochmals persönlich nachgegangen und habe sich vom Bundesamt für Raumentwicklung beraten lassen. Dabei habe sich ergeben, dass auch erhebliche Terrainveränderungen im Landwirtschaftsgebiet bewilligungsfähig seien. Sie müssten aber mit ausreichenden Auflagen für den Rückbau und die Rekultivierung verbunden sein.
Baudirektion zunächst «zu mustergültig»
Die erste Beurteilung der Baudirektion war gemäss Tännler «etwas zu mustergültig». «Wir haben bezüglich Anforderungen über die Schnur gehauen», räumte der Baudirektor ein. Bei einem Schwinganlass sei auch ein gewisser Pragmatismus angebracht.Für Geländeanpassungen sei eine Baubewilligung nötig, nicht aber für den Bau der temporären Arena. Da das Festgelände gut erschlossen sei, stünden dem Vorhaben keine unüberwindlichen Hürden der Raumplanung entgegen.
Um ein Baugesuch einreichen zu können, muss die Initiantengruppe jedoch noch das definitive Einverständnis der Grundeigentümer einholen. Die Korporation Stadt Zug, der zwei Drittel des Areals gehört, unterstützt gemäss dessen Präsidenten Urban Keiser das Projekt.
Gemäss Mitinitiant Paul Langenegger werden in den nächsten Tagen Gespräche mit den übrigen vier Landeigentümern sowie den Pächtern geführt. Bis Ende Jahr soll klar sein, ob das Projekt vorangetrieben wird.
Die Zuger Stadtregierung steht gemäss Stadtrat André Wicki «voll und ganz»hinter dem Schwingfest-Projekt. Zug habe es verdient, nach 58 Jahren wieder einmal das «Eidgenössische» durchführen zu können.
Falls sich die Zuger Pläne doch noch zerschlagen sollten, wäre der Schwyzer Schwingerverband gemäss dessen Präsidenten Peter Inderbitzin bereit, das Fest von 2019 zu übernehmen. Sonst müssen die Schwyzer Schwinger nochmals 15 Jahre warten, denn erst dann ist die Innerschweiz wieder an der Reihe für die Austragung des Anlasses.
Nächstes Jahr findet das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Burgdorf (BE) statt, drei Jahre danach in Estavayer-le-Lac (FR). Für 2025 ist Schaffhausen im Gespräch.