Die Tourismusbranche in der Region Luzern-Vierwaldstättersee befindet sich nach massiven pandemiebedingten Verlusten seit 2020 wieder nahezu auf dem Niveau des Vor-Covid-Jahres 2019. Das Bundesamt für Statistik zählte im vergangenen Jahr in der Stadt Luzern 1’328'369 Übernachtungen. Dies entspricht einer Zunahme von 20,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 respektive ein Minus von 3,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Gesamtregion Luzern-Vierwaldstättersee - die Kantone Luzern, Schwyz, Uri, Obwalden und Nidwalden - verzeichnete 3’944’351 Logiernächte.

Das Plus gegenüber dem Vorjahr beträgt 12,7 Prozent. Im Vergleich zu 2019 stiegen die Übernachtungen um 0,8 Prozent. Somit wurden 2023 die Erwartungen übertroffen, die für die Stadt einen Anteil von 85 Prozent und für die Region einen Anteil von 93 Prozent im Vergleich zu 2019 vorausgesagt hatten.

Erfreuliche Zahlen aus Europa
Nachdem sich der Tourismus seit 2021 stetig erholt hat, setzte sich dieser Trend im Jahr 2023 fort. Unter Berücksichtigung – dass 2021 und 2022 viele Schweizer Gäste nicht ins Ausland reisen konnten und sich 2023 ein Nachholeffekt bemerkbar gemacht hat – entwickelte sich der Markt Schweiz 2023 mit einem Plus von 10,5 Prozent in der Stadt und 17,2 Prozent in der Region im Vergleich zu 2019 nachhaltig positiv.

Insbesondere auch die USA – nach der Schweiz seit jeher der zweitwichtigste Quellmarkt – hätte sich rasant erholt: 2023 wurden 319'761 Übernachtungen von Amerikanerinnen und Amerikanern in der Stadt Luzern, ein Plus von 20,1 Prozent im Vergleich zu 2019, und 440’993 Logiernächte in der Region gezählt – ein Zuwachs von 27,2 Prozent. Luzern ist für die US-Gäste also gar beliebter als vor der Pandemie – der Sommer 2023 war mit einem Plus von 16 Prozent gegenüber 2019 ein Rekordsommer.

Aus den weiteren europäischen Ländern kamen ebenfalls wieder mehr Gäste in die Region. Europa bewegt sich mittlerweile gar leicht über dem Niveau von 2019  mit einem Plus von 2,4 Prozentfür die Stadt und 7,5 Prozent für die Region. Auch Besuchende aus Asien haben 2023 wieder vermehrt den Weg nach Luzern gefunden. Mit einer Zunahme von 82,2 Prozent zum Vorjahr blieben die Zahlen in der Gesamtregion aber nach wie vor um 43,1 Prozent unter dem Niveau von 2019. Aufgrund des höheren Anteils an Gästen aus Fernmärkten hat sich der Tourismus in der Stadt Luzern mit mehr Verzögerung erholt als jener in der Region. Die Region hat mit einem Plus von 12,7 Prozent auch besser abgeschnitten als der Durchschnitt aller Schweizer Regionen mit einem Plus von 9,2 Prozent.

Wir nutzen die Dynamik und sind voller Zuversicht ins Geschäftsjahr 2024 gestartet.

Martin Bütikofer, Verwaltungsratspräsident Luzern Tourismus


Wertschöpfung steigt
Generell haben sich aber nicht nur die Übernachtungszahlen besser als erwartet entwickelt, sondern auch die Wertschöpfung. Dies zeigt sich zum Beispiel an den Kennzahlen in der Stadthotellerie: So ist die durchschnittliche Tagesrate pro Zimmer um 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 30 Prozent im Vergleich zu 2019 gestiegen. Martin Bütikofer, Verwaltungsratspräsident von Luzern Tourismus, blickt positiv auf des Jahr 2023 zurück: «Die Auswirkungen der Pandemie waren massiv. Im vergangenen Jahr hat sicher der Tourismus aber wieder erfreulich gut erholt. Insbesondere haben viele Gäste aus Europa wieder den Weg zu uns gefunden und unsere wichtigsten Auslandsgäste, die Besuchenden aus den USA, haben gar öfters als 2019 bei uns übernachtet. Wir nutzen diese Dynamik und sind voller Zuversicht ins Geschäftsjahr 2024 gestartet.»

Positive Dynamik und erfreuliche Aussichten für 2024
Für das Jahr 2024 darf von einer weiteren Erholung der Fernmärkte ausgegangen werden, insbesondere aus Asien. Entgegen den Erwartungen hatte sich vor allem auch der Quellmarkt China im Spätsommer 2023 noch nicht substanziell erholt. Die Gründe sind Reiseeinschränkungen in China, die spät aufgehoben wurden, Flugkapazitäten, die erst wieder ausgebaut werden mussten, anfängliche Engpässe bei der Ausstellung von Visa sowie wenig Hotelkapazitäten in Luzern im Sommer 2023. Es wird erwartet, dass chinesischen Gäste ab Frühsommer 2024 wieder vermehrt nach Europa reisen werden – allerdings vermehrt individuell und in kleineren Gruppen und auch im Winter.

Gemäss den Prognosen von BAK Economics im Auftrag des Seco kann für die Region Luzern Vierwaldstättersee im Jahr 2024 eine Zunahme von 4 Prozent im Vergleich zu 2023 erwartet werden. Generell werden auf die touristische Entwicklung auch Faktoren wie die Teuerung oder der Fachkräfte- und Personalmangel Einfluss haben. Luzern Tourismus verfolgt in den nächsten Jahren eine ökologisch, gesellschaftlich und ökonomisch nachhaltige touristische Weiterentwicklung. Dabei stehen ein möglichst vielfältiger Mix betreffend der Quellmärkte der Gäste, eine ideale Verteilung und
Auslastung über das gesamte Jahr sowie eine Verlängerung der Aufenthaltsdauer im Zentrum, wie die Tourismuorgansation mitteilt.(mm)

Die Gäste der Region Luzern-Vierwaldstättersee
Aus diesen Märkten stammen die meisten Übernachtungsgäste im Jahr 2023 in der Stadt/Region: Schweiz: 26 Prozent/ 47 Prozent, USA: 24 Prozent / 11Prozent, Deutschland: 6 Prozent / 9 Prozent, Grossbritannien: 4, 4Prozent / 3 Prozent, Indien: 4 Prozent / 3 Prozent

BAK Economics-Prognosen für die Region Luzern-Vierwaldstättersee 2024 (Veränderung zu 2023):
Winter 2023/24: Plus 3,1Prozent, Sommer 2024: Plus 4.5 Prozent, Winter 2024/25: Plus 3,2 Prozent, Jahr 2024: Plus 4 Prozent