Unüblich heftig war der Abstimmungskampf. Gewerkschaften und Linksparteien versuchten die Emotionen der Bevölkerung zu wecken, in dem sie auf Plakaten «Vermisstanzeigen» von Müttern zeigten. Die verlängerten Arbeitszeiten an Samstagen seien für das Verkaufspersonal und ihre Familien unzumutbar, befanden sie.
Der Detailhandel dagegen wies auf den Schrumpfungsprozess hin. Schuld für den Arbeitsplatzabbau der vergangenen Jahre sei nicht nur der starke Franken. Vielmehr litten die Geschäfte auch unter den Ladenöffnungszeiten. Im benachbarten In- und Ausland seien die Läden an Werk- und Samstagen länger offen.
Die Regierung hatte dem Parlament einen dritten Verkaufssonntag im Jahr beantragt. Die Wirtschafts- und Abgaben-Kommission des Grossen Rates hingegen setzte sich für längere Öffnungszeiten an Samstag und zwei verkaufsoffenen Sonntage ein. Schliesslich genehmigte der Grosse Rat knapp die Revision. Bereits 2002 hatte das Volk eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten abgelehnt. (npa/sda)