«Ihre ausgezeichneten kulinarischen Eigenschaften machen sie zu einer Delikatesse, die es wieder zu entdecken gilt», schreibt Fructus in einer Mitteilung. Die kulinarische Qualität offenbare sich erst, wenn die Schweizer Bratbirne gebraten, gebacken oder gegart werde. Im Vergleich mit anderen Birnensorten überrasche sie mit einem auffallend kräftigen Aroma und einer angenehm festen, aber feinen Textur.
Gemäss historischen Überlieferungen soll die Schweizer Bratbirne demnach am rechten Ufer des Zürichsees entstanden sein und war hier und im übrigen Kanton Zürich ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet. Einige ältere Bäuerinnen und Landwirte erinnern sich noch an die Birne, die Chugelibire oder Klausbirne genannt wurde.
Im Rahmen der Inventarisierung der Obst- und Beerensorten in der Schweiz von 2000 bis 2005 sei auch die Schweizer Bratbirne erfasst worden. Gleichzeitig sei im Fricktal eine Birne unter dem Namen Imberwurzen inventarisiert worden. Beide Sorten wurden demnach als erhaltungswürdig eingestuft und stehen heute in verschiedenen nationalen Sortensammlungen.
Molekulargenetische Analysen haben später gezeigt, dass es sich bei diesen Sorten um ein und dieselbe handelt. In den historischen Werken tauchte jedoch bis jetzt weder ein Hinweis auf den Namen Imberwurzen noch auf die Verbreitung der Schweizer Bratbirne in der Nordwestschweiz auf. (sda)