Das Restaurant «Fischerstube» am Zürichhorn und das dazu gehörende Gartenbuffet sollen durch einen Neubau ersetzt werden.
In der Weisung zum Projektierungskredit hatte der Stadtrat 2010 noch mit einer Bausumme von 12 Millionen Franken gerechnet. Dass diese nun deutlich höher ausfällt, habe verschiedene Gründe, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit.
Zum einen sei das Projekt um die Sanierung der zum Ensemble gehörenden Bogenbrücke und des Ententeichs erweitert worden. Zum andern fallen gemäss Mitteilung besonders aufwendige Abbrucharbeiten, spezielle Fundationen im schlechten Baugrund und generell das Bauen am und über dem Wasser kostenmässig stärker ins Gewicht als erwartet.
Für diese Art von Neubau fehlten zudem Vergleichsmöglichkeiten: Die neue «Fischerstube» soll äusserlich nämlich einem Pfahlbauerhaus gleichen, während im Innern eine komplexe Haustechnik für den Gastronomiebetrieb benötigt wird. Dazu kommt, dass der Zustand der «Fischerhütte» schlechter ist als seinerzeit angenommen.
Im Ersatzneubau des Berner Architekturbüros Patrick Thurston kann das Restaurant künftig ganzjährig betrieben werden. Es wird über rund 290 Plätze verfügen, 178 davon auf der Seeterrasse und der Veranda. Die «Fischerhütte», die für Anlässe und Seminare genutzt werden kann, bietet gut 30 Gästen Platz, in der Gartenwirtschaft werden 200 Sitzplätze zur Verfügung stehen.
Für die Ersatzneubauten beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat einen Objektkredit von 18,64 Millionen Franken. Für die Instandsetzung der Fischerhütte, die Sanierung des Ententeichs und der Fussgängerbrücke sowie für Umgebungsarbeiten hat der Stadtrat in eigener Kompetenz gebundene Ausgaben von 5,23 Millionen Franken bewilligt.
Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich also auf 23,87 Millionen Franken. Im Gesamtkredit enthalten sind Projektierungskosten von 2,97 Millionen Franken.
Wiedereröffnung voraussichtlich 2021
Das Ja des Gemeinderats vorausgesetzt, soll im vierten Quartal 2019 mit den Bauarbeiten begonnen werden; der Abschluss ist für das zweite Quartal 2021 geplant. In dieser Zeit bleibt der Betrieb zu. Die Fischerstube wird seit 2011 zwischengenutzt.
Um die Nutzung der Parkanlage möglichst wenig zu beeinträchtigen, aber auch wegen der kantonal vorgeschriebenen Sperrzeiten für Bauarbeiten im Gewässerbereich (Schonzeiten für Fische, Brutzeit der Wasservögel) wird vor allen während der Wintermonate gebaut.
Die Fischerstube war eines der Wahrzeichen der Landesausstellung (Landi) von 1939: die Fischerstube, ein Restaurant auf Pfählen im See beim Zürichhorn, ergänzt durch die in gleicher Bauweise erstellte kleinere Fischerhütte. 1940 kam ein Gartenbuffet dazu.
1957 wurde die Fischerstube nach einem Brand in gleicher Form, aber mit anderen Materialien wieder aufgebaut, die vom Feuer verschonte Fischerhütte ist teilweise noch im Originalzustand erhalten. Das Gartenbuffet wurde 1978 in der heutigen Form ausgebaut. (sda)