(Medienmitteilung) Mitte November lief die Bewerbungsfrist für die Schweizer Meisterschaft für Kochlernende «gusto23» ab. Jetzt hat eine Fachjury die eingereichten Menus geprüft und die neun besten Teilnehmenden für das Finale bestimmt. Für die jungen Kochtalente beginnt damit eine intensive Vorbereitungszeit, bevor sie Ende März um den Schweizermeistertitel kochen.

Die Schweizer Meisterschaft für Kochlernende «gusto23» hat gleich mehrere Premieren zu bieten. Zum ersten Mal war als Teil der Wettbewerbsaufgabe eine ovo-lakto-vegetarische Hauptspeise gefragt, während die Vorspeise unter dem Motto «Schweizer Rindvieh» stehen sollte. Ab August hatten Kochlernende im 2. oder 3. Lehrjahr fast vier Monate Zeit, dazu ein selber kreiertes Menu einzureichen. Anfang Dezember nun bewertete die Wettbewerbskommission des Schweizer Kochverbandes die über 90 Einsendungen anonymisiert. Seinen ersten Einsatz als neuer «gusto»-Jurypräsident hatte dabei Yanick Mumenthaler. Er ist selber ehemaliger Teilnehmer der von Transgourmet/Prodega unter dem Patronat des Schweizer Kochverbandes organisierten Nachwuchsförderung.

Die Fachjury wählte neun Einsendungen aus und schickte sie eine Runde weiter ins Finale. Sechs Frauen und drei Männer haben die Chance, der oder die beste Kochlernende 2023 zu werden. Gleich sieben der «gusto23»-Finalteilnehmenden sind erst im 2. Lehrjahr. Mit sechs Lernenden ist der Kanton Bern besonders stark vertreten. Erfreulich ist zudem, dass die jungen Talente einmal mehr aus den verschiedensten Bereichen der Gastronomie und Verpflegungsbranche kommen.

Die «gusto23»-Finalteilnehmenden:
Michelle Beganovic, Kantonsspital Olten, 2. Lehrjahr
Aisha Kelesoglou, Gesundheitszentrum für das Alter, Bürgerasyl-Pfrundhaus Zürich, 2. Lehrjahr
Angela Sue Künzler, Restaurant Panorama Hartlisberg, Steffisburg, 2. Lehrjahr
Dominique Müller, Hotel Eden Spiez, 2. Lehrjahr
Matthias Rösch, Spital Emmental, Burgdorf, 3. Lehrjahr
César Luis Sanchez, Zieglerküche Stadt Bern, 3. Lehrjahr
Silvan Schuler, Casino Bern, 2. Lehrjahr
Maxine Tobler, Restaurant Belvoirpark Zürich, 2. Lehrjahr
Juliana Weingart, Senevita Wydenpark, Studen, 2. Lehrjahr

Intensive Vorbereitungszeit
Im Januar werden sich die Finalteilnehmenden zu einem ersten Kennenlernen treffen. Bei Leading Partner Emmi in Kaltbach stellen sie sich den über 50 «gusto»-Sponsoren vor, unter ihnen die weiteren Leading Partner Bell, Hügli, Kadi und Valser. Eine weitere Gelegenheit, ihr Können zu demonstrieren, bietet sich den Lernenden im Februar bei einem Trainingstag unter der Leitung von Tobia Ciarulli, dem Teammanager der Schweizer Kochnationalmannschaften. So gilt «gusto» auch als Talentpool für die Schweizer Juniorenkochnationalmannschaft: Gleich fünf der acht Mitglieder des aktuellen Teams, das Ende November in Luxemburg den Weltmeistertitel holte, sind ehemalige «gusto»-Teilnehmende.

Wettkochen und Show
Am 30. März 2023 schliesslich treten die neun jungen Talente in einem finalen Live-Kochen gegeneinan-der an. In der Berufsschule Baden (BBB) haben sie insgesamt drei Stunden Zeit für die Zubereitung ihres Menus vor den Augen einer Fachjury. Bewertet werden unter anderem Mise en Place, Hygiene oder auch Kochtechnik. Im Anschluss degustiert eine zweite Jury die Gerichte. Erstmals haben die Finalteilnehmenden dabei die Zusatzaufgabe, ihre Hauptspeise persönlich zu präsentieren.

Wer sich den Titel als beste oder bester Kochlernende/-r 2023 erkocht hat, wird sich einen Tag später am 31. März in Montreux herausstellen. Zum ersten Mal in der «gusto»-Geschichte wird der Schweizermeistertitel damit in der Westschweiz überreicht. Zu gewinnen gibt es zwei Wochen in Hongkong (1. Preis) beziehungsweise eine Woche in Stockholm (2. Preis) oder Montreux (3. Preis) mit Kücheneinblicken in hochstehenden Gastronomiebetrieben. Die Preisverleihung «gusto – the show» wird von Mélanie Freymond und Sven Epiney moderiert. Mit rund 400 geladenen Gästen ist der Branchenanlass zudem nochmals eine ideale Gelegenheit für den Kochnachwuchs, wichtige Kontakte für die berufliche Zukunft zu knüpfen.

«gusto»: Nachhaltige Jugendförderung mit partnerschaftlicher Unterstützung
«gusto» ist die Schweizer Meisterschaft für Kochlernende im 2. und 3. Lehrjahr. Organisiert wird diese von Transgourmet/Prodega unter dem Patronat des Schweizer Kochverbandes. Mit «gusto» setzt sich der Belieferungs- und Abholgrosshändler für eine nachhaltige Berufsbildung und die Zukunft der Kochbranche ein. Die Meisterschaft ist die ideale Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Gleichzeitig sammeln die jungen Talente hier wichtige Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben und können sich im Rahmen des Wettbewerbs einem breiten Publikum präsentieren. Diese frühe Förderung von Kochtalenten hat sich in den letzten Jahren mehr als bewährt. So knüpften Finalteilnehmende bei oder dank «gusto» immer wieder Kontakte zu späteren Arbeitgebern oder schafften den Sprung in die Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft.

Möglich ist die Durchführung von «gusto» nur dank der grosszügigen Unterstützung vieler Sponsoren aus Industrie und Handel. Neben Bell, Emmi, Hügli, Kadi und Valser, die sich als Leading Partner engagieren, steuern weitere Sponsoren wichtige Unterstützung zur Durchführung des Anlasses bei.


 

Drei Fragen an Yanick Mumenthaler, «gusto»-Jurypräsident und Mitglied der Wettbewerbskommission des Schweizer Kochverbandes

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Yanick Mumenthaler, Sie waren zum ersten Mal als «gusto»-Jurypräsident bei der Sichtung der eingereichten Menus dabei. Wie war es?
Da ich schon länger in der Wettbewerbskommission des Schweizer Kochverbandes bin, war es kein grosser Unter-schied zu früher. Ob Jurypräsident oder nicht: Alle Mitglieder bewerten alle Menus anonymisiert nach den gleichen Kriterien, anschliessend werden alle Beurteilungen zusammengeführt und die neun besten Einsendungen bestimmt. Einmal mehr staunten wir dabei über das allgemein sehr hohe Niveau. Entsprechend verdienen alle Teilnehmenden grössten Respekt.

Was ist bei den diesjährigen Menus besonders aufgefallen?
Wir hatten in der Wettbewerbsaufgabe bewusst das Fleisch in die Vorspeise genommen und einen vegetarischen Hauptgang verlangt, obwohl dies oft genau umgekehrt gehandhabt wird. Dadurch mussten die Kochlernenden die Fleischkomponente kleiner als gewohnt umsetzen und das Vegetarische grösser denken. Das hat die Kreativität wie erhofft enorm angeregt und zu spannenden Kompositionen geführt. Gleichzeitig muss man aufpassen, dass es nicht zu aussergewöhnlich wird und das Menu innerhalb der vorgegebenen drei Stunden auch realisierbar ist. Am Schluss hat oft Kreativität kombiniert mit Einfachheit überzeugt, mit Geschmäckern, die geschickt zusammengestellt Sinn machen.

Sie waren 2011 selber «gusto»-Finalist. Was hat Ihnen die Teilnahme gebracht und wieso haben Sie sich entschieden, «gusto» als Jurypräsident weiter zu begleiten?
Mir hat die «gusto»-Teilnahme die Türe zur Junioren-Kochnationalmannschaft geöffnet und zu vielen Kontakten verhol-fen, auf die ich bis heute zurückgreifen kann, zum Beispiel bei der Suche nach Mitarbeitenden. Diese Erfahrung möchte ich als «gusto»-Jurypräsident nun auch heutigen Kochlernenden ermöglichen und sie eng auf ihrem beruflichen Weg begleiten. Denn aus meiner Sicht ist es entscheidend für die ganze Branche, dass wir den Kochnachwuchs schon in der Lehre erreichen, Möglichkeiten eröffnen, fördern und begeistern, damit die Kochlernenden nach der Ausbildung auch langfristig im Beruf bleiben.

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