Gastrosuisse spricht in einer Stellungnahme zum Entscheid des Bundesrates vom Freitag von einem Kurswechsel, «aber in die falsche Richtung». Das überaus zögerliche Vorgehen des Bundesrates verschärfe die Lage im Gastgewerbe weiter, hiess es am Freitag in einer Mitteilung. «Es bleibt absolut unverständlich, weshalb der Bundesrat den Branchen-Lockdown nicht sofort aufheben will.» Der Wirteverband fordert einen anderen Umgang mit der Pandemie und eine Anpassung der Strategie.
Der Bundesrat ignoriere mit dem «Berufsverbot fürs Gastgewerbe» nicht nur den Wunsch der Bevölkerung nach einer Öffnung, er stelle sich mit seinem Entscheid auch gegen die Mehrheit der Kantone. Zudem sei die Ansteckungsgefahr in Restaurants nachweislich gering.
«Der wirtschaftliche, aber auch der gesundheitliche Schaden bei den Personen, die von der Schliessung betroffen sind, überwiegt schwer», liess sich Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer in der Mitteilung zitieren. Jeder fünfte Betrieb habe bereits dicht machen müssen. Weitere 20 Prozent im Gastgewerbe stünden kurz davor.[RELATED]
Tragisch bleibe auch, dass die À-fonds-perdu-Beiträge nicht ankämen und sich im Parlament in der am Freitag beendeten Session keine Mehrheit für die Streichung von Ungleichbehandlungen und Ungerechtigkeiten gefunden habe. (sda/npa)