Die Zahl der Stellen stieg von April bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 Prozent und damit das fünfte Mal in Folge nach zuvor vier Rückschlägen. Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) im zweiten Quartal 5,316 Millionen Beschäftigte in der Schweiz, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hiess. Damit sind innerhalb eines Jahres 164'000 neue Jobs entstanden. In allen Grossregionen ging es nach oben.
«Dies ist der stärkste Anstieg seit Einführung der Statistik in der heutigen Form im Jahr 1991», schrieb das BFS. Treiber war der Dienstleistungssektor, wo 140'000 neue Stellen geschaffen wurden.
Das ist ein Anstieg um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt arbeiten 4,2 Millionen Beschäftigte im Dienstleistungssektor.
Noch 11'000 Stellen weniger als vor Corona
Die stärkste Zunahme gab es erneut im Gastgewerbe (+17,3 Prozent), wo ein Viertel aller neuen Stellen im Dienstleistungssektor entstanden. Dennoch hat das Gastgewerbe noch nicht das Vor-Coronaniveau von 2019 erreicht. Hierzu fehlen noch 11'000 Stellen, wie das BFS schrieb.
Im sekundären Sektor (Industrie und Baugewerbe) gab es 23'000 zusätzliche Stellen. Dort wuchs die Zahl der Beschäftigten um 2,2 Prozent auf 1,1 Millionen.
Viele Teilzeitstellen bei Dienstleistern
Knapp 41 Prozent der 5,3 Millionen Beschäftigten arbeiten Teilzeit. In Vollzeitstellen umgerechnet ergäbe die gesamte Beschäftigung in der Schweiz 4,142 Millionen 100-Prozent-Stellen. Das ist ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Teilzeitanteil ist im Dienstleistungssektor am höchsten. Dort haben 47 Prozent der Beschäftigten keine volle Stelle. Dagegen arbeiten in Industrie und auf dem Bau lediglich 17 Prozent der Menschen mit einem reduzierten Pensum.
Schwierigkeiten beim Rekrutieren von gelernten Arbeitskräften
Die Aussichten für Wechselwillige sind erfreulich: Die Unternehmen haben so viele Stellen offen wie noch nie - insgesamt sind es 127'600. Das sind fast 40'000 offene Jobs mehr als vor einem Jahr oder ein Anstieg um beinahe die Hälfte. Viel mehr Firmen wollen Personal einstellen als abbauen.
Die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung von gelernten Arbeitskräften haben im Vergleich zum Vorjahresquartal stark zugenommen um 10 Prozentpunkte auf 41 Prozent. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe fällt es schwer, offene Stellen zu besetzen. Aber auch im Gastgewerbe oder im Informatik- und Kommunikationsbereich braucht es viel neues Personal. (awp/sda/ua)