Neu setzt sich die Verbandsleitung von HotellerieSuisse aus neun Mitgliedern zusammen. Neben Martin von Moos als Präsident sind Carole Hauser und Pierre Isenschmied ins Gremium gewählt worden. Ihr persönlicher Rückblick auf den Wahlkampf und Ausblick auf ihre Arbeit als Verbandsstrategen.
Martin von Moos
«Der Wahlkampf war eine intensive, aber gleichzeitig auch eine schöne Zeit. Wir Kandidierende haben uns gegenseitig herausgefordert und waren gezwungen, uns mit den Herausforderungen unserer Branche und den Anliegen der Regionalverbände auseinanderzusetzen.
Und das war gut so. Dies hat mich persönlich weitergebracht, und ich konnte dadurch bereits ein Netzwerk in den Regionen aufbauen. Auf diesem Hintergrund habe ich diese Kampagne als anspruchsvoll, aber sehr lehrreich wahrgenommen. [IMG 4]
Bis und mit dem Vorabend der Delegiertenversammlung war ich recht ruhig und gelassen. Die Abendveranstaltung im «Klara» in Basel mit dem Streetfood-Konzept habe ich sehr genossen. Der Austausch mit den Delegierten war sehr locker, und beim einen oder anderen Gespräch gab es schon ein paar Hinweise, welche mich für die Wahl zuversichtlich stimmten. Aber abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss.
Die Nervosität überkam mich am Morgen der Wahl. Das Missgeschick beim Rasieren liess den Blutdruck im wahrsten Sinne des Wortes nochmals steigen. Danach ging alles sehr schnell. Ich freue mich über das deutliche Votum der Delegierten. So, wie es aussieht, habe ich aus allen Regionen, von Genf bis St. Gallen und vom Tessin bis nach Basel, Stimmen erhalten. Das ist für mich ein starkes Signal, gleichzeitig aber auch ein Auftrag, welchen ich mit viel Respekt angehe.
Ich möchte als nahbarer, glaubwürdiger und kompetenter Teamplayer wahrgenommen werden.
Am Tag nach der Wahl hat mir die traurige Nachricht vom unerwarteten Tod meines lieben Freundes und Hotelierkollegen aus der Erfa-Gruppe, Giusep Fry, vor Augen geführt, wie nahe Freud und Leid beieinanderliegen.
Bis zum Amtsantritt werde ich, wenn möglich, noch meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Verbandsleitung Besuche abstatten wie auch Gespräche mit der Geschäftsleitung von HotellerieSuisse und deren Mitarbeitenden führen. Mit Direktor Claude Meier stehe ich im guten Austausch beim Aufgleisen der anstehenden Arbeiten.
Während meiner Kampagne habe ich meine Schwerpunkte offen kommuniziert. Eines meiner Ziele ist, die Erwartungen, welche ich bei den Hoteliers im Verband und bei den Regionalverbänden geweckt habe, zu erfüllen. Die Verbandsleitung ist ein Teamsport, und der Präsident ist Primus inter Pares. Strategische Themen werden zuerst innerhalb der Verbandsleitung thematisiert. Ich möchte als nahbarer, glaubwürdiger und kompetenter Teamplayer wahrgenommen zu werden.»
Pierre Isenschmied
«Meine Mitbewerber Philippe Vaes und Brice Lavedrine wurden schon früh über unseren Regionalverband ARH nominiert. Dass ich als unabhängiger Kandidat erst später ins Rennen ging, wurde in der Romandie nicht gerade begeistert aufgenommen. Ich war mir daher ganz und gar nicht sicher, ob man mich als Kandidaten wahrnehmen und vor allem wählen würde. [IMG 2]
Dank der grossen Unterstützung durch den Regionalverband Bern+ Mittelland gelang mir aber eine breite Akzeptanz in den deutschsprachigen Verbandsregionen. Ich hoffte auf ein deutliches Ergebnis und freue mich sehr über das breit abgestützte Wahlergebnis.
Ich scheue mich nicht, Dinge beim Namen zu nennen und kontrovers zu diskutieren.
Ich bin Kettenhotelier durch und durch. Durch meinen Wohnort Saas-Fee und die Betriebe meiner Familie und meiner Freunde erlebe ich aber auch die täglichen Herausforderungen unserer Familienbetriebe. Diese Diversität wird ganz sicher in mein Engagement bei HotellerieSuisse einfliessen. Ich scheue mich nicht, Dinge beim Namen zu nennen und kontrovers zu diskutieren.
Bis zum offiziellen Start im Januar stehen Treffen der alten und der neuen Verbandsleitung an, um einen nahtlosen Übergang zu sichern und Themen abzustecken. Bis dahin werde ich ausserdem versuchen, mein Schweizerdeutsch zu verbessern.»
Carole Hauser
«Als Allererstes möchte ich meinen Dank an meine Mitkandidierenden aussprechen. Ich freue mich auf den zukünftigen Austausch mit ihnen und schätze und bewundere ihr Engagement für unsere Branche sehr. Und ich bin gespannt, wo sie ihre Reise noch überall hinführt. [IMG 3]
Aus diesem Wahlkampf und der Delegiertenversammlung gehe ich wahnsinnig motiviert heraus. Die Unterstützung, die ich von meiner Partnerin, meiner Familie, der HBVO-Geschäftsleitung und vielen Hoteliers erhalten habe, ist nicht selbstverständlich. Das treibt mich an, in dieser neuen Funktion mein Bestes zu geben.
Es ist an der Zeit, zu zeigen, wie farbenfroh, wie divers, wie flexibel und attraktiv unsere Branche ist.
Wie von Anbeginn gesagt, möchte ich die Sicht unserer Generation, die der Frauen und der LGBTQ+-Community einbringen. Es ist mir ein Anliegen, dass ich mit Wertschätzung, Respekt und einem offenen Mindset durch die nächsten drei Jahre schreite, und erhoffe mir das im Gegenzug auch von anderen.
Die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch wie auch sozial – und eine Stärkung des Branchenimages stehen für mich im Zentrum. Viel zu oft wird von negativen Aspekten der Hotellerie gesprochen. Es ist an der Zeit, zu zeigen, wie farbenfroh, wie divers, wie flexibel und dadurch attraktiv unsere Branche ist; wie viele Vorteile und wie viel Bereicherung uns die Jobs in der Hotellerie bringen. Dafür stehe ich.»