«Ein Studium an einer Hotelfachschule war schon immer mein Traum. Schon als Kind faszinierte mich die Hotellerie und es war mir daher sehr schnell klar, was ich nach der Schule machen wollte. Meine Lehre als Hotelfachfrau absolvierte ich in Adelboden. Und da bin ich auch heute noch, neun Jahre später. Mir gefällt es hier in den Bergen sehr. Die Natur, Wandern, Skifahren, das Dorf und die Menschen halten mich hier oben. Drei Jahre nach meinem Lehrabschluss im Hotel Adler Adelboden erhielt ich von meinen Arbeitgebern die Möglichkeit, an der Hotelfachschule Thun zu studieren – mein Traum ging in Erfüllung.

Seit 2021 studiere ich berufsbegleitend, und arbeite während des Semesters zu 50 Prozent im Hotel, seit letztem Jahr im Hotel Bären an der Rezeption und im Service. Zwar ist es während der Prüfungszeit sehr anspruchsvoll und intensiv, denn ich lerne viel. Besonders streng ist es, wenn die Prüfungen in die Hochsaison fallen und es im Hotel hoch zu und her geht.

Trotzdem ist für mich das berufsbegleitende Studium ideal. Dadurch kann ich das Gelernte direkt anwenden und vor allem bin ich finanziell unabhängiger. Von der Stiftung Tschumi habe ich durch Zufall erfahren, als Schulkollegen davon gesprochen hatten – zum Glück! Ich hatte mich damals beworben und nun bereits zum dritten Mal Stipendien erhalten. Es ist ein wichtiger Zustupf, ohne den es kaum gehen würde.

Im März 2025 schliesse ich die Hotelfachschule ab. Danach? Das lasse ich mir noch offen. Ich kann mir aber gut vorstellen, in einem Saisonbetrieb an einem anderen Ort noch mehr Erfahrung zu sammeln. Auch wenn ich mich in Adelboden sehr wohl fühle. Auf jeden Fall werde ich der Hotellerie treu bleiben, denn ich mag die Abwechslung in meinem Beruf sehr – jeder Tag ist anders und man hat mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun. Aktuell konzentriere ich mich aber erst einmal auf meinen Abschluss. Alles andere wird sich fügen.»

Julie Freudiger