Wie die bernische Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK) am Donnerstag mitteilte, liegen diese beiden Parzellen ausserhalb des Naturschutzgebiets im Gebiet zwischen Reckholdern und dem Tannenhof. Der TCS hatte im August sein grundsätzliches Interesse an einer näheren Prüfung dieses Geländes signalisiert.
Auch die Standortgemeinde Gampelen ist bereit, die planerische Machbarkeit eines Campingplatzes auf diesen Parzellen zu prüfen. Sie wird aufgrund der Projektskizzen des TCS eine Voranfrage beim kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung einreichen.
Mit dieser Voranfrage werden die nötigen Abklärungen bei den zahlreichen betroffenen Ämtern ausgelöst. Ziel ist, alle zonenplanerische und erschliessungstechnische Fragen zu klären. Die beiden Parzellen liegen teilweise in einer Zone für öffentliche Nutzung und in der Landwirtschaftszone.
Sobald die Ergebnisse dieser Vorabklärungen vorliegen, wird der TCS entscheiden, ob er die eigentliche Planung eines neuen Campingplatzes in Angriff nimmt. Dies geschieht im kommenden Jahr. Der Entscheid hängt laut Mitteilung auch davon ab, ob der TCS von einem kostendeckenden Campingbetrieb ausgeht.
Mehrfach geschütztes Gebiet
Der Kanton Bern wollte eigentlich dem TCS erlauben, den Campingplatz im Naturschutzgebiet noch weitere 35 Jahre weiterzubetreiben. Naturschutzorganisationen liefen aber Sturm gegen diesen Entscheid, als sie davon Wind bekamen.
Sie und das Bundesamt für Umwelt reichten 2017 gegen den Regierungsbeschluss zur Verlängerung der Mietverträge Beschwerde ein. Dies mit dem Hinweis, das Fanel sei ein äusserst wertvolles Naturschutzgebiet und mehrfach geschützt.
Das kantonale Verwaltungsgericht entschied Ende 2017, der Kanton Bern müsse den Sachverhalt nochmals neu und umfassend abklären. Dies unter Berücksichtigung des nationalen Umweltrechts. Im Juni 2018 forderten über 19'000 Personen in einer Petition den Erhalt des Campingplatzes.
Im vergangenen Oktober gab dann der Kanton Bern bekannt, er habe mit Naturschutzorganisationen und TCS einen Kompromiss gefunden. Dieser besteht darin, dass der Campingplatz noch bis 2024 betrieben werden darf. Im Oktober 2018 kündigte der Kanton Bern auch an, er werde dem TCS auf der Suche nach einem Ersatzstandort behilflich sein.
Ab 2026 wird das Gelände des heutigen Campingplatzes renaturiert, wie der Kanton in der neusten Mitteilung schreibt. Die bestehende Badestelle und der Steg in den Neuenburgersee bleiben bestehen. (sda)