Welche Hürden verhindern oder erschweren die Einführung digitaler Lösungen im Hotel- oder Gastrobetrieb? Das wollte das Berliner Tech-Startup Kollex wissen und hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule Heilbronn eine Studie zum Thema Digitalisierung in der Gastronomie und Hotellerie mit über 1000 Teilnehmenden aus der Branche durchgeführt.[RELATED]
12 Prozent der Gastrobetriebe gaben in der Erhebung an, sie seien gar nicht, und weiter 34 Prozent, sie seien nur gering digitalisiert. Wenig überraschend sind es überproportional viele kleine Betriebe, die so antworteten. Auf der anderen Seite bezeichneten sich insgesamt 16 Prozent der Unternehmen als weit entwickelt oder hochgradig digitalisiert.
Betriebe sorgen sich vor Kosten und Aufwand
Als wichtigste Treiber für die Digitalisierung des Gastgewerbes wurden die Covid-19 Pandemie (63 Prozent), gesetzliche Rahmenbedingungen (57 Prozent) und die Erwartungen der Gäste (51 Prozent) genannt.
Als Erklärung dafür, weshalb nicht stärker digitalisiert werde, fielen zwei Gründe besonders häufig: 67 Prozent der befragten Fachleute sagten, die hohen Kosten für die Anschaffung digitaler Systeme erschwere oder verhindere die Digitalisierung. 62 Prozent nannten den hohen Aufwand bei der Einführung digitaler Systeme als Hindernis.
Die meisten Unternehmen bieten Schulungen, Webinare oder Erklärvideos
Laut Lothar Menge, Geschäftsführer von Kollex, gehören viele der Sorgen ins Land der Mythen. Etwa die Angst vor den hohen Kosten: Bei den meisten Anwendungen sei beispielsweise keine neue Hardware erforderlich. Betriebe könnten bereits vorhandene Smartphones, Tablets und Computer verwenden. Auch die Software-Kosten müssten nicht hoch sein; viele Tools seien sogar gratis. Bei anderen erlaube eine kostenlose Testphase herauszufinden, welche Dienste und Funktionen sich für die eigenen Bedürfnisse lohnten.
Zur Angst vor dem grossen Aufwand und der fehlenden Kenntnis auf Seiten des Personals sagt Menge: «Wünschen Nutzerinnen und Nutzer Unterstützung, bieten die meisten Unternehmen auch Schulungen, Webinare oder Erklärvideos an und sind zudem per Kundensupport telefonisch und via E-Mail zu erreichen. Wenn es sich anbietet, kommen bei Bedarf auch Fachleute in den Betrieb, um die digitalen Tools vor Ort zu erklären.» (htr/stü)