Der Umsatz der Genossenschaft Baseltor mit den bestehenden Betrieben Baseltor, Solheure, Salzhaus, La Couronne und Hoch3 Catering reduzierte sich im Jahr 2020 erwartungsgemäss aufgrund der beiden Lockdowns im Frühling und zum Jahresende von 13.5 auf 8.75 Millionen Franken.
«Dank den erfolgreichen letzten Jahren, der Entschädigung für Kurzarbeit, einer Pandemie-Versicherung und fairen Anpassungen in den Mietzinsen ist unsere Genossenschaft dadurch aber nicht existenziell bedroht», beruhigt jedoch Präsident Anderegg an der 44. erneut schriftlich geführten Generalversammlung .
[IMG 2]Man habe im Frühling 2020 schnell mit einer Task Force und konsequenten Schritten rund um Schutzmassnahmen, Öffnungszeiten, Konzeptanpassungen und einem strikten Kostenmanagement reagiert, schreibt das Solothurner Hotel & Gastro-Unternehmen.
Im Laufe des Jahres habe sich aber immer deutlicher gezeigt, dass Hotellerie und Gastronomie als Branche weit überdurchschnittlich von der Pandemie betroffen war. Neben den eigentlichen Lockdown-Phasen und den Einschränkungen bei Kapazitäten und Öffnungszeiten schwächten der Wegfall von Business-Kunden, Solothurner Events sowie Apéros und Banketten das Geschäft massiv.
Es sei deshalb wichtig gewesen, die reduzierten Sitzplätze – wie im Ausland vielerorts üblich – mit zwei abendlichen Seatings zu kompensieren.
Zwischen 30 und 40 Prozent weniger Umsatz in den Betrieben
In allen Betrieben der Genossenschaft Baseltor waren die Schliessungen im letzten Frühling und in diesem Winter an einschneidend. Das «Baseltor» musste erstmals nach 25 Jahren über Monate geschlossen werden. Die behördlichen Einschränkungen erschwerten zudem teilweise einen wirtschaftlichen Betrieb und zwangen zu reduzierten Öffnungszeiten. Das «Solheure» mit seinem Bar- und Thekenkonzept etablierte dabei ein bei den Gästen gut aufgenommenes, spezifisches Schutzkonzept.
Sehr erfreulich verlaufen seien aber die Sommermonate mit einer über 90-prozentigen Auslastung der Hotels Baseltor und La Couronne rund um «Ferien in der Stadt» und Bike-Touren mit Schweizer Gästen, darunter viele auch aus der Romandie. Auch die Restaurants Baseltor, La Couronne und Salzhaus waren häufig ausgebucht.
Wegen der fehlenden Anlässe, Bankette und Seminare und Parties musste der Betrieb von Hoch3 Catering sistiert werden. Die Umsätze reduzierten sich je nach Betrieb um 30 bis 40 Prozent, zusätzlich verbunden mit erhöhten Kosten für Schutzmassnahmen sowie Schliessungen und Wiedereröffnungen.
Trotz Pandemie Arbeitsplätze gesichert und Lernende gefördert
Besonders erfreulich war für die Genossenschaft, dass neben der Unternehmenssicherung auch das Ziel «Erhaltung der über 100 Arbeitsplätze» vollumfänglich erreicht werden konnte.
Zudem wurde ein besonderes Augenmerk auf die 15 Lernenden in den Betrieben gelegt. Sie wurden mit individuellen Schulungen, einem Austausch unter den Betrieben und dem viel beachteten Lehrlingsprojekt «Take Away» im 3-Sterne-Hotel Restaurant Baseltor aktiv gefördert und konnten jetzt im Frühling 2021 gut vorbereitet ihre Prüfungen bestreiten.
Alle Mitarbeitenden wurden auch für die herausfordernde Zeit und ihre Lohneinbussen in der Kurzarbeit mit einem kleinen Bonus unterstützt, zum Teil finanziert aus dem Verzicht von Vorstand und Betriebsleitungen auf Honorare.
Erwartungen für 2021
In den esten Monaten 2021 setzte sich die negative Entwicklung fort – etwas abgeschwächt durch die an den Wochenenden gut ausgelasteten Hotels.
Analog zum letzten Jahr erwartet die Genossenschaft aufgrund der seit Juni geltenden Öffnungen nicht nur ein positives Sommergeschäft, sondern dank Anlässen und Business-Kunden auch eine Erholung in den Herbst/Winter.
Dazu passe auch «Viktor», ein kleiner Betrieb im ehemaligen Bistraito direkt am Märetplatz, der als Cafebar/Take Away das Portfolio des Unternehmens neu ergänzt und Ende Juni startet.
«Der Geschäftsverlauf unserer Genossenschaft Baseltor wird 2021 nochmals erheblich von Covid-19 betroffen sein, wir erwarten einen Umsatz im Rahmen des Vorjahres. Unverändert steht das Unternehmen aber wirtschaftlich gut da, unterstützt auch durch die Härtefallentschädigungen des Bundes», so Martin Volkart, Delegierter des Vorstands.
Eine zusätzliche Herausforderung und Belastung stelle jedoch neu der veränderte Arbeitsmarkt nach der Corona-Krise mit einem verstärkten Mangel an Mitarbeitenden für Hotellerie und Gastronomie dar, heisst es weiter. (htr/npa)