Mit der neuen Tourismuszone in Luzern soll sichergestellt werden, dass die klassischen Hotelanlagen im Seebecken als Nobelherbergen erhalten bleiben. Sie prägen das Image und das Ortsbild von Luzern und sind für den Tourismus wichtig. Die neue Tourismuszone umfasst neben den Hotels Seeburg, Hermitage und dem Château Gütsch, die bisher schon in einer Sonderzone für Hotels und Restaurants eingeteilt waren, auch die Hotels Europe, Montana, National, Palace, Schweizerhof, das Schlössli Utenberg, das Kursaal-Casino und das Seerestaurant Tivoli.
Im Vorfeld der Abstimmungen sorgte die vom Luzerner Parlament in die neue Bau- und Zonenordnung (BZO) aufgenommene Tourismuszone für grossen Ärger bei den betroffenen Hotels. Die Auflage für die Zone fordert, dass die Betriebe nur noch 20 Prozent ihrer Fläche für Wohn- und Arbeitszwecke umnutzen dürfen, und dass das Erdgeschoss der Öffentlichkeit zugänglich bleibt.
Trotz Widerstand seitens der betroffenen Hoteliers nahmen die Luzerner am Sonntag mit 13'457 zu 8729 Stimmen die neue Bau- und Zonenordnung (BZO) – und damit die neue Tourismuszone – an. Damit ist Luzern die erste grosse Schweizer Stadt, die solche Hotelzone in dieser Grössenordnung erhält.
Ja zur verdichteten Siedlungsentwicklung
Durch die Annahme der BZO sprechen sich die Luzerner auch für eine verdichtete Siedlungsentwicklung aus: Drei der vier geplanten Hochhäuser dürfen gebaut werden. Die Stimmberechtigten haben entschieden, dass am Pilatusplatz, am Bundesplatz und im Steghof höhere Häuser gebaut werden dürfen, nicht aber in der Seeburg.
Am Pilatus- und Bundesplatz dürfen somit bis zu 35 Meter hohe Gebäude erstellt werden. In einer separaten Abstimmung wurde mit 11'546 zu 10'422 Stimmen der Hochhausstandort Steghof für ein maximal 45 Meter hohes Haus gutgeheissen. Gegen den Standort hatten sich vor allem Anwohner gewehrt.
Kein Hotelneubau in der Seeburg
Mit 11'410 zu 10'579 Stimmen abgelehnt wurde dagegen der Hochhausstandort in der Seeburg für ein 40 Meter hohes Hotelgebäude. Die Seeburg liegt zwischen Verkehrshaus und Meggen am Vierwaldstättersee. Das Hochhaus wäre in einer schützenswerten Landschaft gebaut worden.
Das 3-Sterne-Hotel Seeburg plante im Rahmen von Sanierungsarbeiten ein neues 40 Meter hohes Gebäude. Das Konzept sah Gästezimmer und Wohnungen mit Hotelservice vor. Mit dem Ertrag aus dieser Kombination wollten die Verantwortlichen historische Bauten wie den «Jesuitenhof» oder die öffentlichen Anlagen am Seeufer erneuern. (npa)