Eine Reise sollte eine positive Erfahrung voller Abenteuer und Freude sein. Doch für viele LGBTQ-Reisende sieht die Realität oft anders aus. Eine Umfrage der Buchungsplattform Booking.com hat ergeben, dass 82 Prozent der LGBTQ-Reisenden keine positiven oder sogar unangenehme Erfahrungen auf Reisen gemacht haben. Es sei die bisher umfangreichste LGBTQ-Reisestudie von Booking gewesen, teilte das Reiseunternehmen mit.
LGBTQ-Zugehörigkeit beeinflusst die Wahl des Reiseziels
Die Erhebung unter LGBTQ-Reisenden aus 25 Ländern hat ergeben ergibt, dass mehr als die Hälfte der Befragten ihren Reisen Diskriminierung erlebt haben, sei es durch Stereotypisierung (28 Prozent) oder durch Anstarren, Auslachen oder verbalen Missbrauch von anderen Reisenden (18 Prozent) und/oder durch Einheimische (17 Prozent).
Die grosse Mehrheit der Befragten sagte, dass die Community-Zugehörigkeit ihre Entscheidungen bei der Reiseplanung beeinflusst: 64 Prozent berichteten, dass sie als LGBTQ-Reisende bei der Wahl der Destination an ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen denken müssen. Dies trifft am stärksten auf Reisende zu, die sich als schwul oder lesbisch (74 Prozent) oder queer (75 Prozent) identifizieren. Mehr als die Hälfte gab an, dass durch ihre Zugehörigkeit zur LGBTQ-Community die Wahl des Reiseziels und die Aktivitäten während der Reise beeinflusst werde.
Filter für die gezielte Wahl der Unterkunft
Die von Booking.com durchgeführten Untersuchungen zeigen auch, dass die LGBTQ-Community am Reiseziel die Entscheidungen vieler LGBTQ-Reisenden massgebend beeinflusst: 60 Prozent der LGBTQ-Reisenden reisen eher an ein Ziel, an dem die LGBTQ-Community und deren Geschichte Zustimmung erfährt. Und 56 Prozent wählen häufiger Reisen aus, die es ihnen ermöglichen, mehr über die historischen Aspekte der LGBTQ-Community an ihrem Reiseziel zu erfahren.
Die Mehrheit der Reisenden informiert sich zudem vor der Buchung gezielt über Unterkünfte, Marken und Erfahrungen und welche Rolle sie bei der Unterstützung der LGBTQ-Community spielen. Dies führt dazu, dass 64 Prozent eher bei Marken bucht, die sich um die Community bemühen. Knapp ein Drittel der Befragten wünscht sich Filter, um nach Unterkünften zu suchen, die ein positives Erlebnis für LGBTQ-Reisende bieten.
Online-Kurs und Kennzeichnung für LGBTQ-freundliche Hotels
Das im August 2021 gestartete Programm, Proud Hospitality Training, von Booking ist weltweit auf Englisch und Französisch für Unterkunftspartner verfügbar (bald auch auf Deutsch und Spanisch). Auf der Plattform sind aktuell mehr als 10'000 Proud Certified-Unterkünfte in 95 Ländern und Gebieten. Das Ziel des 75-minütigen Online-Trainings besteht darin, Fachleute im Gastgewerbe dabei zu unterstützen, die Herausforderungen und Hindernisse zu verstehen, denen die LGBTQ-Community beim Reisen gegenübersteht, und ihnen praktische Fertigkeiten und Techniken zur Verfügung zu stellen, die sie sofort in die Praxis umsetzen können.
Das Training steht allen Booking.com-Partnerunterkünften weltweit kostenlos zur Verfügung und beinhaltet den Zugang zu zusätzlichen Ressourcen, wie einem Travel-Proud-Toolkit. Unterkünfte, die den Online-Kurs abgeschlossen haben und sich dazu verpflichten, eine inklusivere Reiseerfahrung zu bieten, erhalten eine Travel-Proud-Kennzeichnung auf ihrer Unterkunftsseite, um potenziellen Gästen zu zeigen, dass sie ein positives Erlebnis erwarten können. (htr/stü)