Bis vor Kurzem hiessen im Hotel Christiania in Gstaad Isabelle und Nagy Geadah ihre Gäste willkommen. Im vergangenen Oktober wurde das Hotel dann verkauft. Das Gebäude, das neben dem Coop mitten in Gstaad liegt, soll nun einem Neubau weichen.
Michel Wichman, Gastgeber im Hotel Spitzhorn in Saanen, begleitet als Ortsansässiger den Neubau mit dem Namen «The Mansard». Im geplanten Hotel sollen 30 Zimmer entstehen, die kombinierbar und somit für Familien attraktiv sind. Alle Zimmer sollen über eine Dusche, ein Bad sowie einen Balkon verfügen.
«Bei der Ausstattung achten wir auf eine gute Qualität, berücksichtigen jedoch das Motto: Weniger ist mehr», so Michel Wichman. Im Erdgeschoss gibt es ein Geschäft und ein öffentliches Restaurant im Stil eines Grand Cafés für rund 60 Personen. Statt Mehrgangmenüs werde frische und modern interpretierte Speisen einer kleinen Karte serviert.
Auf dem Dach soll – für Gstaad einzigartig – eine Dachterrasse mit Restauration entstehen. Ein kleiner Wellnessbereich und über 28 Einstellplätze im zweiten und dritten Untergeschoss ergänzen das Angebot.
Eröffnung 2022 geplant
Während der Einsprachefrist des neuen Projekts gab es zwei Einsprachen. Michel Wichman: «Wir stecken mitten in den Einspracheverhandlungen und sind zuversichtlich, dass wir grünes Licht erhalten.» Der Bau ist in den nächsten Monaten geplant. Bereits im Mai 2022 soll er, wenn alles nach Plan läuft, eingeweiht werden.
Über die Baukosten sagt Michel Wichman: «Wir geben das Geld sehr vorsichtig und vernünftig aus, es geht uns darum, mit den investierten Mitteln unserer Aktionäre bevorzugt langjährig eine normale Rendite zu erzielen. Gstaad hat schon viele wunderschöne 5- und 4-Sterne-Häuser. Für uns ist klar, dass ein gutes, bodenständiges 3-Sterne-Hotel für die Region eine Ergänzung ist und dadurch vielleicht auch Erfolg haben wird.»
Bodenständig, lässig und modern
«Auch wenn im Hotel ein neuartiger Stil vorherrscht, wird es bodenständig bleiben», so Michel Wichman. Das ganzjährig geöffnete «The Mansard» solle ein lässiger, ungezwungener und gleichzeitig erdverbundener Ort werden und sich ganz in Gstaad einfügen. «Auch die Nachbarn müssen sich keine Sorgen machen, denn es sind keine lauten Partys auf der Dachterrasse geplant», so Wichman weiter. «Wir möchten uns harmonisch im Viertel einquartieren.»
Ausserdem werde es kein Boutique- oder Luxushotel. Deshalb siedelt der Hotelier das neue Projekt im 3-Sterne-Bereich mit einem gewissen Hang zu Understatement an. «Im The Mansard möchten wir besser sein, als die Sterne am Eingang. Es geht uns um den wiederkehrenden und zufriedenen Gast. Wir gehen somit vermehrt auf Understatement und übertreffen somit die Erwartungen unserer Gäste weitgehend. Dies führt zu einem wiederkehrenden und begeisterten Gast», so Michel Wichman.
International tätige Firma ist neue Besitzerin
Neue Besitzerin des Hotels Christianias ist die InterGlobe Enterprises (Switzerland) AG, eine weltweit tätige Firma mit den Schwerpunkten Hotellerie und Aviation. Der Hauptsitz liegt in Indien. Die InterGlobe Enterprises (Switzerland) AG, an welcher Michel Wichman beteiligt ist, wurde 2020 gegründet. Als Verwaltungsratspräsident ist René Peyer im Handelsregister eingetragen.
Die Idee, in Gstaad das erste Hotel einer neuen Kette zu bauen, kam im Umfeld des grossen Netzwerkes von Michel Wichman zustande, wobei Abbas A. Rangwala Kontaktperson zu InterGlobe ist. «Die InterGlobe ist ein knallharter, fairer und korrekter Businesspartner. Die Zusammenarbeit macht extrem Spass», sagt Michel Wichman.
Nach Gstaad sollen auch andernorts weitere Hotels entstehen. «The Mansard» sei eine inspirierende Form moderner Hotellerie, keine sinnentleerte Jagd nach Sternen, dafür viel Lebensqualität und echte Gastfreundschaft zu fairen Preisen, so das Fazit von Michel Wichman. (htr)