«Anfangs fühlte ich mich mit dem Auftrag der Rezertifizierung ins kalte Wasser geworfen», blickt Nicole Heuer, Leiterin Buchhaltung und Nachhaltigkeitsbeauftragte, zurück. Sie ist seit einem Jahr im Seepark Thun zusätzlich in der Funktion der Nachhaltigkeitsbeauftragten. «Das genaue Hinschauen und das Hinterfragen von alltäglichen Dingen ermöglichte mir noch einen tieferen Einblick in die Unternehmung».
Das Nachhaltigkeitslabel Ibex fairstay
Ibex fairstay begleitet bereits seit 20 Jahren Schweizer Beherbergungsbetriebe auf deren Weg zu einer nachhaltigen Betriebsführung. Bis heute sind dies über 60 Betriebe. Mit einer einzigartigen, praxisnahen Branchenlösung zur Zertifizierung zeichnet es Hotels, Hostels und andere Beherbergungsformen aus, die ihre Verantwortung für ein umfassend nachhaltiges Handeln überdurchschnittlich gut wahrnehmen. Anhand eines tiefgreifenden Kriterienkatalogs, gestützten Berechnungen und Analysen wird der Betrieb durchleuchtet und Verbesserungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.
Nicole Heuer fing Feuer und der Druck einer erfolgreichen Rezertifizierung wandelte sich in eine Begeisterung für die Sache. «Ohne Team geht es nicht» sagt sie immer wieder und hält fest, dass Nachhaltigkeit nur funktionieren kann, wenn alle an einem Strick ziehen.
Thomas Bohli, Resident Manager und Gastgeber im Congress Hotel Seepark, bestätigt, dass sich zwischen den Zertifizierungen die Kultur unter den Mitarbeitenden positiv weiterentwickelt hat – eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung und dem Interesse, den Gästen gegenüber kompetent aufzutreten. Bohli und Heuer schätzen an der Methodik von Ibex fairstay, dass die drei Hauptsäulen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Wirtschaftlichkeit und Soziales – ganzheitlich und vernetzt betrachtet werden.
Grosser Lerneffekt beim Audit
Das Congress Hotel, welches auch mit dem EFQM Zertifikat Commited to Excellence 2 Stern (C2E) ausgezeichnet ist, hat Erfahrung mit externen Überprüfungen. «Beim Rezertifizierungs-Audit mit Ibex fairstay war der Lerneffekt erneut sehr gross», so Nicole Heuer.
Im Gespräch mit dem Auditor wurden Unsicherheiten geklärt und neue Ideen entwickelt. Für den Verbesserungsprozess lässt das Führungsteam die Massnahmen in einen zentralen Strategieplan einfliessen. Die Punkte der Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit werden von der Nachhaltigkeitsbeauftragten immer wieder in die Geschäftsleitung eingebracht und thematisiert. Dies hält den Prozess am Laufen und trägt zur ganzheitlichen Betrachtungsweise bei.
Die Zukunft ist nachhaltig
«Es ist wie ein grosses Mindset» sagt Thomas Bohli und zeigt anhand eines Beispiels aus der Einkaufspolitik, wie die neuen Erkenntnisse einfliessen: Bei Neuanschaffungen wird immer auch der Kontakt zu regionalen Produzenten und Lieferanten gesucht. «Die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort, wirkt sich langfristig positiv auf unser Unternehmen und die Region aus» so Bohli.
Im Congress Hotel Seepark wird der respektvolle Umgang mit den Ressourcen in der 4-Sterne-Hotellerie erlebbar. «Beim Gast ist das Thema Nachhaltigkeit schon längst angekommen. Die Ansprüche an uns haben sich dadurch noch weiterentwickelt. Wie bei der Digitalisierung sind wir hier schon riesige Schritte weiter» so Thomas Bohli. Er und sein Team gehen mit gutem Beispiel voran.
Regionale Küche, mit asiatischen Komponenten vollendet
Auch das hoteleigene Gourmetrestaurant – seit gut einem Jahr Träger eines Michelin Sterns – zeigte sich innovativ. Es verführte Gruppen mit angepasster Teilnehmerzahl in eine kulinarische Symbiose zwischen regionaler und asiatischer Küche.
Das 5-Gang-Menu mit einem Schweizer Produkt als Hauptkomponente wurde mit asiatischem Touch zubereitet. Diese Kombination stiess auf sehr gutes Echo und wird auch im neuen Jahr in Variationen angeboten. (htr og)