Im Rahmen der Generalversammlung der Walliser Bergbahnen vom vergangenen Freitag in Vercorin wurde Didier Defago zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf Berno Stoffel, der ab dem 1. Oktober 2020 als Direktor zum Nationalen Verband Seilbahnen Schweiz wechselt. Als Vize-Präsident wurde das bisherige Vorstandsmitglied, Valentin König, CEO der Aletsch Bahnen AG gewählt. Neu im Vorstand der Walliser Bergbahnen vertreten ist Urs Zurbriggen, CEO der MyLeukerbad AG.
[IMG 2]Didier Defago ist seit 2017 als Vizepräsident im Vorstand der Walliser Bergbahnen vertreten. Mit Didier Defago übernimmt eine bekannte und renommierte Persönlichkeit aus dem Walliser Skisport das Präsidium des Verbandes. «Es ist eine Ehre für mich das Präsidium der Walliser Bergbahnen zu übernehmen» meint Didier Defago nach seiner Wahl. «In den vergangenen Jahren konnte der Verband unter dem Präsidium von Berno Stoffel wichtige Meilensteine für die Branche erzielen, im Speziellen das Gesetz zur Förderung der Bergbahnen, welches im 2018 verabschiedet wurde. Die Bergbahnen stehen durch die aktuelle Corona-Krise vor grossen Herausforderungen. Als Präsident werde ich gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen, die Interessen der Branche vertreten und uns für gute Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder einsetzen», führt der neu gewählte Präsident aus.
Bergbahnen fordern gleiche Corona-Schutzmassnahmen wie der öffentliche Verkehr Die Walliser Bergbahnen haben sich anlässlich ihrer Generalversammlung auch intensiv mit der Corona- Situation auseinander gesetzt und sind dabei zu folgendem Schluss gekommen: Das Tragen von Schutzmasken in geschlossenen Fahrkabinen hat sich im Sommer bewährt. Der Skibetrieb in den Gebieten Saas-Fee und Zermatt verlief im Sommer ohne Probleme. Die Bergbahnen sehen keinen Grund, verschärftere Massnahmen im Winter einzuführen und verlangen dieselbe Regelung wie im öffentlichen Verkehr.
Die Unternehmen nehmen ihre Verantwortung wahr und sind zurzeit daran, ihre Konzepte der Gästeführung und der Logistik zu überarbeiten, so dass die Corona-Massnahmen (Abstand, Hygiene und Schutz) auch eingehalten werden.[RELATED]
Pierre Mathey wird neuer Direktor
An der GV wurde ebenfalls einen Nachfolger für Marcelline Kuonen, der ab dem 1. Oktober die Direktion von Kanal9/Canal9 übernimmt, bestimmt. Die Delegierten wählten Pierre Mathey zu ihrem neuen Direktor. Er übernimmt ab dem 1. September die neue Funktion. «Wir danken Marcelline Kuonen für die sehr gute Arbeit im vergangen Jahr und freuen uns, mit Pierre Mathey einen qualifizierten Geschäftsführer für die Walliser Bergbahnen gefunden zu haben», meint Berno Stoffel. Er besitzt sowohl Erfahrung in der operativen Führung einer Bergbahnunternehmung und bringt durch sein Engagement als Geschäftsführer des Schweizer Bergführer Verbands ein gutes Netzwerk und viel Know-how und Kompetenz mit».
Ein Jahres-Rückblick für ein aussergewöhnliches Jahr
An seiner letzten Generalversammlung als Präsident der Walliser Bergbahnen informiert Berno Stoffel: Das Geschäftsjahr 2019/2020 wird der Branche als ein aussergewöhnliches Jahr in Erinnerung bleiben und in die Geschichtsbücher eingehen. Noch nie gab es eine solche Situation für die Bergbahnen wie im vergangenen Winter. Beste Schneeverhältnisse besonders in hohen Lagen sowie mildes und anhaltend schönes Wetter über Weihnachten haben den Walliser Bergbahnen in der ersten Saisonhälfte Rekord- Umsatzzahlen ermöglicht.
Aufgrund der steigenden Corona-Fälle hat der Bundesrat am 13. März 2020 die Schliessung sämtlicher Bahnen angeordnet. Die Wintersaison fand ein viel zu frühes Ende. Eine Umfrage bei den Mitgliedern hat gezeigt, dass den Walliser Bergbahnen aus dem Transport ein Umsatzverlust in der Höhe von rund 60 Millionen Franken entsteht. Die Umsätze der Berggastronomie sind darin nicht enthalten.
Bei den Skierdays verzeichnet die Branche für die Wintersaison 2019/2020 einen Rückgang von 16,5 Prozent. Dank des Verzichtes der Amortisationen der staatlichen Darlehen für das Jahr 2020 konnte die Liquidität bei den Bergbahnen drastisch entspannt werden.
Der Sommer 2020 besser als erwartet
Im vergangenen Sommer zeigt sich die Lage etwas besser. Die meisten Walliser Bergbahnen sind mit den Monaten Juli und August zufrieden bis sehr zufrieden. Insbesondere mittlere und kleinere Bergbahnen und Destinationen mit einem bereits vor der Krise hohen Anteil an Schweizer Gästen konnten besonders profitieren.
In stark international ausgerichteten Destinationen vermag die steigende Schweizer Gästezahl die fehlenden internationalen Gäste jedoch nicht auszugleichen. Obwohl die Bilanz der Sommersaison besser als erwartet ausfällt, muss für das gesamte Wallis mit einem Rückgang gegenüber 2019 gerechnet werden. (htr)