Während der Fahrt mit dem Bernina-Express vom Engadin ins Puschlav macht man nicht selten Halt bei der Zugstation Alp Grüm. Auf einem Felsvorsprung etwas weiter oben thront seit über hundert Jahren das schöne Belvedere – ein Restaurant sowie eine Pension inmitten der Bergwelt. Ab Juni hauchen Lea Hürlimann & Aurelia Stirnimann dem Berghaus neue Energie ein.
Nach beendetem Tourismus-Studium in Chur und absolvierter Hotelfachschule in Lausanne arbeiteten die beiden in unterschiedlichen Stationen in Hotellerie, Gastronomie und Startups. Hürlimann veröffentlichte 2020 zudem das Kochbuch NANI. Mit der Übernahme des Casa Alpina Belvedere erfüllen sich die beiden jungen Unterländerinnen den Traum eines eigenen Konzepts.
Nachhaltigkeit, Authentizität, Hier & Jetzt
«Der Ort ist sehr kraftvoll und die umliegende Natur spricht für sich. Diese Authentizität möchten wir unterstreichen – und eine Oase für Besuchende und Lokale schaffen, um im Hier & Jetzt zu sein und Energie zu schöpfen», so Stirnimann.
Das Angebot ist daher simpel, aber sehr bewusst konzipiert. Auf den Teller kommen lokale Spezialitäten aus Produkten vom Tal. Dabei werden die Geschichten und Philosophien der vielen Puschlaver Kleinproduzenten aufgegriffen. Das Valposchiavo strebt nämlich eine hundertprozentige Biozertifizierung an und passt somit wunderbar zusammen mit dem Nachhaltigkeitsgedanken der beiden Pächterinnen. Während der Hochsaison von Juli bis September kommen die Pensionsgäste zudem in den Genuss von ganz besonderen Kreationen: Die beiden Berner Schwestern vom Pop-Up APLATI werden jeweils dienstags bis samstags abends das Restaurant bespielen.
Wer länger als nur ein paar Stunden bleiben will, findet in einem der zehn Zimmer Platz. Die Rückzugsorte sind gemütlich und rustikal-charmant, ideal um ein paar Tage in die Natur einzutauchen, zu wandern oder zu biken. Ausserdem soll das Berghaus auch eine Plattform werden für Kultur, was sich in der Ausstellung vom Zürcher Künstler Simon Heusser und kleinen Anlässen widerspiegelt. (htr/cl)