Silvio Germann kocht im über 100 Jahre alten Landschloss Mammertsberg am Bodensee. Er sei ein «Chef 2.0» und führe sein junges Team mit sanfter Hand, seine Köche denken und kreieren mit, so Gault Millau. Der Luzerner wird in der neuen Ausgabe des Restaurantsführer mit 18 Gault-Millau-Punkten und erhät die Auszeichnung «Koch des Jahres 2024».
Silvio Germann
Der 34-Jährige ist Andreas Caminadas «bester Mann». Er schreibt im «Mammertsberg» seine eigene Karte und ist Gastgeber sowie Mitinhaber.
Germann war zuvor im Restaurant Igniv by Andreas Caminada in Bad Ragaz – ausgezeichnet mit 18 Gault-Millau-Punkten und zwei Michelin-Sternen – für rund sieben Jahre tätig.
Sechs Chefs im «Club des 19»
Germann bleibt – wie auch sein «Koch des Jahres»-Vorgänger Benoît Carcenat – bei 18 Gault-Millau-Punkten. Nur sechs Köche sind höher bewertet: Tanja Grandits und Peter Knogl in Basel, Franck Giovannini in Crissier, Waadt, Andreas Caminada in Fürstenau, Graubünden, Philippe Chevrier in Satigny, Genf, und Heiko Nieder in Zürich. Sie haben ihre Mitgliedschaft im «Club des 19» bestätigt.
Premiere: «The Green Chef of the Year»
Dass Chefs möglichst nachhaltig arbeiten, vorzugsweise bei Produzenten einkaufen, die sie persönlich kennen und mit Selbstverständlichkeit auch vegetarische Gerichte anbieten, ist zum Normalfall geworden – vor allem bei der jüngeren Generation. Gault Millau will diese Entwicklung unterstützen und zeichnen erstmals einen «Green Chef of the Year» aus.
Die Wahl fiel auf Paolo Casanova, der in der «Chesa Stüva Colani» in Madulain, Graubünden, Spitzenkoch und Gärtner zugleich ist. Er integriert wilde Kräuter aus dem Engadin in seine Menüs. Der Bottura-Schüler erfüllt die Vorgaben von «Bio Suisse» mühelos und verbessert sich gleichzeitig auf 17 Gault-Millau-Punkte.
«Aufsteiger des Jahres»
Pascal Steffen vom Restaurant Roots in Basel, erhält für seine gemüsefreundliche Küche 18 Gault-Millau-Punkte. Die anderen «Aufsteiger des Jahres»: Markus Stöckle vom Restaurant Rosi in Zürich und Ilario Colombo Zefinetti vom Restaurant Du Théâtre in Monthey, Wallis, erhalten 17 Gault-Millau-Punkte. Federico Palladino von der Osteria Enoteca Cuntitt in Castel San Pietro, Tessin, holt 16 Gault-Millau-Punkte.
Drei Köche können sich ebenfalls über einen Punktezuwachs freuen und kochen neu in der «17-Punkte-Liga»: Christian Aeby vom Restaurant Du Bourg in Biel, Bern, Dominique Schrotter vom Restaurant La Riva auf der Lenzerheide, Graubünden, und Bernd Fabian vom «Chasa Montana» in Samnaun, Graubünden.
880 Restaurants im Guide
880 Restaurants, 100 Gourmet-Hotels und die 150 besten Schweizer Winzer sind im «Guide Gault Millau 2024» gelistet. 107 der gelisteten Köchinnen oder Köche steigen auf. 41 Chefs verlieren einen Punkt.
Gault Millau zeichnet drei Chefs als «Entdeckung des Jahres» aus: Paul Cabayé und Stéphanie Zosso vom Restaurant Glacier in Grindelwald, Bern, holen16 Gault-Millau-Punkte. Die beiden weiteren ausgezeichneten Chefs erhalten 15 Gault-Millau-Punkte: Grégory Halgand vom Restaurant Hôtel de Ville in Ollon, Waadt und Piero Roncoroni von der Osteria del Centro in Comano, Tessin.
«Schweizer Star im Ausland»
Yannick Hollenstein erhält die Auszeichnung «Schweizer Star im Ausland». Er führt mit «L’Arôme by the Sea» eines der besten Restaurants auf der Ferieninsel Phuket in Thailand. Zu seinen früheren Chefs zählen August Minikus und Andreas Caminada.
Maître und «Tranchier-König» Esteban Valle Trujillo vom «Domaine de Châteauvieux» in Satigny, Genf erhält den Titel «Gastgeber des Jahres». Stefano Petta vom Hotel Widder in Zürich ist «Sommelier des Jahres» und Damián Carini vom Bürgenstock-Resort ist «Pâtissier des Jahres». Das Hotel The Dolder Grand in Zürich zeichnet sich als «Hotel des Jahres 2024» aus. Der «POP-König 2024» ist Christian Gujan vom «Glou Glou» in Luzern. (mm) [RELATED]