In einer sich schnell wandelnden Tourismuswelt souverän zu bleiben bedeutet, eine massvolle Unabhängigkeit und eine gesunde Überlegenheit als verantwortlicher Entscheider zu wahren. Was das für die eigene Geschäftstätigkeit in der alpinen Branche bedeuten kann, beleuchten in den Präsentationen Unternehmer, Experten und Querdenker am diesjährigen TFA Tourismus Forum Alpenregionen. Der «Think Tank» für Macher und Entscheider der alpinen Bergbahn- und Tourismusbranche geht in seiner 29. Auflage dem Thema Souveränität im Tourismus nach.
Die Geschichte des Forums
Roland Zegg, Inhaber der Grischconsulta AG, lancierte 1988 unter dem Namen «Tourismusforum Graubünden» die erste, eintägige Veranstaltung. In Zusammenarbeit mit der Graubündner Kantonalbank und regionalen Wirtschaftsverbänden entwickelte er eine Fachtagung mit aktuellen, anschaulichen Themen aus Theorie und Praxis.
Bereits 1991 öffnete sich das TFA dem internationalen Publikum, denn es zeichnete sich schnell ab, dass die Themen des Forums alle Akteure im alpinen Tourismus – auch über die Grenzen hinaus – beschäftigen.
Mit Ischgl führte das TFA im 2006 seine Teilnehmenden das erste Mal ins benachbarte Österreich und seither in internationale, innovative Top-Destinationen im deutschsprachigen Alpenbogen.
Im Jahr 2020 wird das TFA Tourismus Forum Alpenregionen die 30. Ausgabe feiern. Kein anderes Fachforum kann auf eine derart lange, erfolgreiche Geschichte zurückblicken.
Das dreitägige Forum findet vom 1. bis 3. April 2019 im Congress Innsbruck statt und wird in vier Themenbereiche aufgeteilt. Der Themenbereich Mountain-City-Hub geht beispielsweise der Frage nach: Eine Stadt in den Bergen, oder Berge mitten in der Stadt? Immer mehr Gäste aus Fernmärkten gelangen über eine Stadt mit Flughafen oder Fernbahnhof in die Skigebiete. Das erfordert touristisches Feingefühl für ein souveränes Zusammenspiel von Stadt und Berg. Unter anderem teilen drei Top-Destinationen aus der DACH-Region ihre Erfahrungen: Karin Seiler-Lall, Innsbruck Tourismus, Martin Sturzenegger, Zürich Tourismus und Klaus Schanda, Bayerische Zugspitzbahn.
Die Preisgestaltung alpiner Skigebiete zeigt sich ungebrochen dynamisch und einfallsreich. Tagesaktuelle Preise, wetterabhängige Tickets oder ausgeklügelte Kombi-Karten bieten ein Potpourri, das von Apps, Preis-Kalkulatoren und wendigen Algorithmen gesteuert wird. Aber was hat es den Bergbahnunternehmen gebracht, was bringt es der Branche kurz- und langfristig? Im Themenbereich Souveräne Preisgestaltung ziehen Branchenvertreter ein Resümée ihrer in 2018 eingeführten dynamischen Preissysteme. Dabei sind unter anderem die Bergbahnen Engadin St. Moritz Mountains und die Zermatt Bergbahnen.
Ein Themenbereich, der besonders im Sommer neues Geschäftspotential verheisst: Bike-Hype. Es herrscht Euphorie über den gesamten Alpenbogen. Normalo-, Downhill- oder E-Biker - welche Rolle spielen Mountain-Biker in der Zukunft der Bergbahnen? Ist der Mountain-Biker der Skifahrer des Sommers? Souverän im Bike-Wettbewerb zeigen sich u.a. die Referenten Kornel Grundner, Leoganger Bergbahnen und Bikepark, Karl Morgenbesser, Trailpark Wexltrails St. Corona oder Hans-Jürgen Schoder, Shimano Generalvertretung Österreich.
Kritisch unter die Lupe nehmen weitere Experten den Themenbereich Souveränität im Tourismus. Denn der Tourismus ist einerseits der essentielle Wertschöpfer für die alpinen Destinationen. Andererseits entwickeln sich anspruchsvolle Gästeströme auf Bergen, in Tälern und bei Verkehrsverbindungen zu einem Fluch. Neue Ideen, neue Lösungen sind gefragt. Wann agiert eine Destination oder ein Leistungsträger noch souverän, wann verliert er die Fähigkeit zur Selbstbestimmung? Dazu referieren Experten wie Christoph Egger, Schilthornbahn und Michil Costa, Hotelier La Perla Südtirol. Durch eine besonders kritische Brille von aussen blickt Hansi Voigt, Gründer der Online-Newsplattform watson und mehrfach ausgezeichneter Chefredakteur in der Schweiz.
Alle Referenten, das Programm und Anmeldung zum TFA sind unter tourismusforum.ch abrufbar.